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Gedenkfeier zum Sieg über Hitler-Deutschland

9. Mai 2011

Mit einer großen Militärparade hat Russland des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland vor 66 Jahren gedacht. Zugleich demonstrierte Moskau mit Panzern und Raketen seine militärische Stärke.

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Militärparade in Russland zum Sieg über Nazi-Deutschland (Foto: AP)
Der "Tag des Sieges" ist der wichtigste Feiertag in RusslandBild: AP

Es ist der wichtigste Feiertag in Russland: Der 9. Mai. Denn er gilt als "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland. Während in den meisten Ländern der 8. Mai 1945 als Tag der Kapitulation von Nazi-Deutschland gilt, wird in Russland am 9. Mai der Tag des Sieges gefeiert. Dies liegt an der Zeitverschiebung. Der Beginn der Waffenruhe war 1945 auf den 8. Mai um 23.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit festgelegt worden. In Moskau war es damals 1.00 Uhr früh am 9. Mai 1945.

Militärparade auf dem Roten Platz

"Ich danke den Veteranen für ihren aufopfernden Kampf für die Freiheit der Menschen und die Würde des Landes", sagte der russische Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Dmitri Medwedew. Mit einer gewaltigen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau feierte Russland am Montag (09.05.2011) den Sieg über Nazi-Deutschland. "Je weiter diese Kriegsjahre wegrücken, um so größer wird unser Verständnis der Heldentaten unseres Militärs – des Mutes, der Willenskraft und der Selbstaufopferung", so Medwedew weiter. An Kriegsveteranen gerichtet sagte er: "Sie haben das Schicksal des Zweiten Weltkriegs entschieden." Im Zweiten Weltkrieg waren 8,7 Millionen Sowjet-Soldaten ums Leben gekommen.

Regierungschef Wladimir Putin bei der Militärparade (Foto: AP)
Auch Regierungschef Wladimir Putin (l.) war dabeiBild: AP

Der Aufmarsch zum "Tag des Sieges" begann mit einer Schweigeminute für die Kriegsopfer und einem Glockenschlag vom Spasski-Turm am Kreml. Anschließend marschierten rund 20.000 Soldaten am russischen Machtzentrum und an Ehrengästen auf einer Tribüne vorbei – deutlich mehr als bei den Zeremonien in den Vorjahren. Zu sehen waren auch Panzer und Raketen. Die Waffenschau sei ein Symbol der Stärke des Landes, sagte Medwedew. "Die Menschen sehen, dass wir eine kampffähige Armee mit einer kampfbereiten Kriegstechnik haben." Die Parade gilt als Nabelschau des russischen Militärs. Regierungschef Wladimir Putin nahm ebenfalls an der gut einstündigen Gedenkfeier teil.

Gut vorbereitete Zeremonie

Um für das passende schöne Wetter zu sorgen, vertrieben Spezialflugzeuge mächtige Regenwolken über Moskau. Maschinen vom Typ Iljuschin und Antonow "impften" die Wolken hunderte Kilometer vor der Hauptstadt mit einer chemischen Mixtur, damit sie bereits dort abregnen. Nach Angaben des meteorologischen Dienstes der Luftwaffe verfügt nur Russland über diese umgerechnet drei Millionen Euro teure Methode.

Der russische Präsident Medwedew bei der Militärparade (Foto: dapd)
Präsident Medwedew würdigte die KriegsveteranenBild: dapd

Auch in zahlreichen anderen Städten zwischen Kaliningrad und Wladiwostok wurde des Kriegsendes in Europa gedacht. Zum 66. Gedenktag zeigte das russische Fernsehen Filme wie "Der Untergang", eine deutsche Produktion aus dem Jahr 2004, von Regisseur Oliver Hirschbiegel, der zum Teil in St. Petersburg gedreht worden war.

Medwedew: "Deutschland Verantwortung getragen"

Medwedew hatte die deutsche Position zum Zweiten Weltkrieg als "würdig" hervorgehoben. Die Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel arbeite mit Russland sehr eng in allen historischen Fragen zusammen. "Deutschland hat seine Verantwortung in Übereinstimmung mit den Entscheidungen internationaler Gremien getragen", erklärte der Präsident. Vor einem Jahr hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel an den Feierlichkeiten in Moskau teilgenommen.

Autorin: Naima El Moussaoui (dpa, afp)

Redaktion: Marion Linnenbrink