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Gefiederte Migranten

22. März 2005
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Verwilderte Nandus werden in Mecklenburg zum Problem: Sie gehören eigentlich in die südamerikanische Grassteppe, die Pampa, aber seit einigen Jahren fühlen sich die Laufvögel auch in der westmecklenburgischen Wakenitzniederung wohl. Sechs Tiere waren vor fünf Jahren einem Züchter im benachbarten Schleswig-Holstein entwischt und in das naturbelassene Gebiet geflüchtet. Hier fanden sie offensichtlich optimale Bedingungen vor, denn sie vermehrten sich bis heute auf 50 bis 100 Exemplare, wie Ilona Stadler vom Schweriner Umweltministerium berichtet.

Das Frühjahr verspricht weiteren Nandu-Nachwuchs. Schwerins Umweltminister Wolfgang Methling macht sich Gedanken, wie mit der fremdartigen Brutvogelpopulation umzugehen ist. Eine Expertenrunde aus Naturschützern, Wissenschaftlern und Juristen legte kürzlich das weitere Vorgehen fest. Begonnen wird mit "unblutigen Maßnahmen", denn der Nandu gilt in frei lebender Form als besonders schützenswert und darf nicht bejagt werden.

Um ein weiteres Anwachsen des Bestandes zu verhindern sollen zunächst die Eier aus den Gelegen entnommen werden. Zudem wird in einem Forschungsprojekt untersucht, welche Auswirkungen die knapp eineinhalb Meter großen Vögel auf heimische Arten und Lebensräume haben, inwieweit wirtschaftliche Schäden auf Agrarkulturen auftreten und ob zusätzliche Verkehrsgefährdungen befürchten sind.