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Steinmeier in Uganda

Dagmar Engel, z.Zt. Kampala21. November 2015

Uganda ist ein Land mit besonders hoher Korruption. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat das angesprochen, als er dort auf seiner Afrika-Reise Station machte. Dagmar Engel berichtet aus Kampala.

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Uganda - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier
Bild: picture-alliance/B. Jutrczenka

Was lange währt, ist jetzt immerhin unterschrieben: Der Rahmenvertrag für den neuen Hafen von Kampala in Bukasa. Die Geschäftspartner: Die Regierung von Uganda und die deutsche Firma Gauff, ein mittelständisches Familienunternehmen mit Sitz in Nürnberg. Seit 2008 bemühen sie sich um das Projekt. "Die Deutschen korrumpieren nicht", sagt Firmengründer Helmut Gauff, "das wissen auch die Ugander. Anders wäre es vielleicht schneller gegangen." Vielleicht in zwei Jahren statt letztendlich in sieben.

Glanz verleiht der Unterzeichnung der deutsche Außenminister. Uganda ist die dritte Station seiner Afrika-Reise. Von Augenhöhe spricht Frank-Walter Steinmeier immer wieder und Augenhöhe meine eben auch, dass es Erwartungen an den Partner gebe. "Dazu gehört in allerster Linie der Kampf gegen Korruption. In vielen Ländern, die wir hier besuchen, lässt das sehr zu wünschen übrig." Es gehe hier nicht um Wunschvorstellungen, sondern um Leistung und Gegenleistung.

Uganda: Kinder und Mädchen mit Baby (Foto: DW)
Unternehmer Gauff investiert auch in soziale Projekte in Uganda - zum Beispiel für KinderBild: DW/H. Jeppesen

Dreh- und Angelpunkt Hafen

Uganda belegt auf dem Korruptionsindex von Transparency International Platz 142 von 175. Jedes Infrastrukturprogramm geht über den Tisch des Präsidenten Yoweri Museveni, heißt es. Der entscheidet, wer den Zuschlag bekommt. Gauff bestreitet, dass das stimmt - aber dann berichtet er, dass sein Sohn guten Kontakt zum Präsidenten hat. Und außerdem investiere sein Unternehmen natürlich in soziale Projekte, in Bildungseinrichtungen, in Waisenhäuser.

Der Hafen hat gute Chancen, gebaut zu werden, weil er wirklich gebraucht wird. Sonst kann das Land ohne direkten Zugang zum Meer Exportgüter ausschließlich über den völlig überlasteten Nordkorridor über Mombasa in Kenia umschlagen. Bukasa soll der Anfangspunkt sein für einen neu aufgestellten Zentralkorridor durch die großen Seehäfen des Nachbarlandes Tansania. Er könnte für die gesamte Region wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten. Könnte, wenn sich die Korruption nicht als die robusteste Unternehmensform hält.