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Geld der Weltbank, Soldaten von Obama

17. September 2014

Zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie will die Weltbank den betroffenen Staaten mehr als 100 Millionen Dollar geben. Und der US-Präsident schickt gar tausende Militärangehörige, um dem so unheimlichen Feind beizukommen.

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Warnung vor Ebola in Liberias Hauptstadt Monrovia (Foto: DW/J. Kanubah)
Bild: DW/J. Kanubah

Die Weltbank hat eine Hilfszahlung von 105 Millionen Dollar (77 Millionen Euro) für die von der Ebola-Epidemie betroffenen Staaten Westafrikas beschlossen. Die Hälfte des Geldes soll Liberia erhalten, wo bislang die meisten Infektionen verzeichnet wurden, wie die Weltbank mitteilte. Sierra Leone bekommt demnach 28 Millionen Dollar, Guinea 25 Millionen Dollar. Das Geld wird den Gesundheitsbehörden der drei Länder zur Verfügung gestellt sowie für zusätzliches medizinisches Fachpersonal und Nahrungsmittelhilfen für die Quarantänegebiete.

Lähmende Angst - Wirtschaftliche Folgen der Ebola-Epidemie

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich inzwischen knapp 5000 Menschen mit dem Virus angesteckt, mehr als 2460 Menschen überlebten die Infektion nicht. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Die Vereinten Nationen forderten am Dienstag von der internationalen Gemeinschaft eine Milliarde Dollar für den Kampf gegen Ebola - und damit doppelt so viel, wie sie noch Ende August für ihr Maßnahmenpaket veranschlagt hatten. In den von der Epidemie betroffenen Regionen Westafrikas leben nach UN-Schätzungen 22,3 Millionen Menschen.

17 Kliniken mit je 100 Betten

US-Präsident Barack Obama will den Kampf gegen Ebola mit der Entsendung von 3000 Militärangehörigen unterstützen. Die Einsatzkräfte sollen in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden 17 Kliniken mit je 100 Betten für Ebola-Patienten in Liberia, Guinea und Sierra Leone bauen. "Dies ist die größte internationale Reaktion in der Geschichte der CDC", sagte Obama bei einem Besuch der US-Seuchenbehörde (CDC) mit Sitz in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Sollte die außer Kontrolle geratene Epidemie nicht gestoppt werden, könnten sich Zehn- oder gar Hunderttausende Menschen infizieren, warnte Obama. "Wir müssen schnell handeln." Der Einsatz gleiche der US-Antwort auf das Erdbeben in Haiti im Januar 2010.

Obama bezeichnete die Epidemie als Bedrohung der nationalen Sicherheit. Die USA wollen neben dem Aufbau von Kliniken in den kommenden sechs Monaten pro Woche bis zu 500 Pflegekräfte im Umgang mit Ebola schulen sowie Medikamente und Desinfektionsmittel an Hunderttausende Haushalte verteilen. In der liberianischen Hauptstadt Monrovia solle eine Kommandozentrale errichtet werden und im Senegal ein Sammelpunkt. Eine Luftbrücke soll helfen, Ärzte, Hilfsarbeiter und Medikamente schneller nach Westafrika zu bringen. Obama nach seinem Treffen mit Ärzten und anderen CDC-Mitarbeitern: "Die Welt weiß, wie sie diese Krankheit bekämpfen kann. Es ist kein Rätsel."

sti/jj (afp, dpa, rtr)