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Generation Euro-Skeptiker

12. Juli 2012

Über die Hälfte der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland glaubt nicht, dass der Euro langfristig erfolgreich sein wird. Ohne Vertrauen kann eine Währung nicht funktionieren, warnt der Bankenverband.

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Bild: picture-alliance/dpa

56 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann sich eine Zukunft ohne den Euro vorstellen. Das ergab die vom Bankenverband veröffentlichte "Jugendstudie 2012". Auch den bisherigen Erfolg des Euros sehen die 14- bis 24-Jährigen kritisch: Nur 51 Prozent von ihnen gaben an, dass sich die europäische Gemeinschaftswährung bewährt hat.

Die Ergebnisse seien ernüchternd, sagte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Es handle sich schließlich nicht um Aussagen älterer Deutscher, die eine lange Zeit mit der D-Mark erlebt haben und ihr möglicherweise hinterher trauerten.

Aufgewachsen in Krisenzeiten

Bei der Präsentation der Studie verwies Kemmer auf die besonders schwierigen Umstände, unter denen die junge Generation aufwächst. Diese würden vom Platzen der Internetblase 2001/2002 über den Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008, gefolgt von einer tiefen Rezession 2009, bis zur aktuellen Staatsschulden-Krise in einer in der Nachkriegsgeschichte einzigartigen Krisensituation groß werden.

Der Chef des Bankenverbands appellierte an Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, gemeinsam für mehr Vertrauen in den Euro zu werben: "Wir müssen aufpassen, dass wir keine gesellschaftliche Vertrauenskrise bekommen und eine Generation von Euro-Skeptikern heranwächst."

Was Jugendliche zur Euro-Krise sagen

Euro-müde trotz guter finanzieller Lage

Die persönliche finanzielle Lage der Heranwachsenden ist der Studie zufolge in den vergangenen Jahren allerdings entspannter geworden: Nur noch sechs Prozent der Befragten gaben an, größere finanzielle Schwierigkeiten zu haben. Vor drei Jahren waren dies acht Prozent, in der Jugendstudie 2003 sogar 14 Prozent.

Die Jugendstudie zu den Themen Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur wird seit 2003 alle drei Jahre durchgeführt. Insgesamt wurden 758 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren befragt.

fi/fab (afp, dpa)