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Georg-Büchner-Preis für Felicitas Hoppe

15. Mai 2012

Erst kürzlich hat sich die Künstlerin selbst als "absolute Ausnahmebegabung" bezeichnet. Nun erhält Felicitas Hoppe die bedeutendste deutsche Literaturauszeichnung.

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Die deutsche Schrifstellerin Felicitas Hoppe, Portrait vor weißém Hintergrund. (Foto: Arno Burgi dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Den begehrten Georg-Büchner-Preis vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Felicitas Hoppe habe seit 1996 in Romanen, Erzählungen und Essays "die Welt der Abenteurer und der Hochstapler, der Entdecker und der Taugenichts erkundet" begründete die Jury die Entscheidung. "In einer Zeit, in der das Reden in eigener Sache die Literatur immer mehr dominiert, umkreist Felicitas Hoppes sensibel und bei allem Sinn für Komik das Geheimnis der Identität". Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 27. Oktober in Darmstadt verliehen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann würdigte Hoppe als eine der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Sie verbinde eine ins Märchenhafte tendierende Vorstellungskraft und eine poetische Schönheit der Sprache mit einem seltenen Gespür für außergewöhnliche Geschichten und Protagonisten. Neumann fügte hinzu, der Preis sei eine Würdigung Ihres außergewöhnlichen literarischen Werks von großer Ausstrahlung: "Er möge Ihr weiteres Schaffen beflügeln".

Schreiben über die Wirklichkeit hinaus

Die in Berlin lebende Schriftstellerin wurde 1960 in Hameln geboren und studierte in mehreren Ländern unter anderem Literaturwissenschaften, Rhetorik, Religionswissenschaften, Italienisch und Russisch. Felicitas Hoppe hat einen Ruf als "Deutschlands beste Fabuliererin". Auch in ihren geschichtlichen Romanen und ihrer Autobiografie verschwimmen Fiktion und Fakten. Viel besprochen wurden unter anderem ihr historischer Roman “Johanna“ über Johanna von Orleans, ihre zuletzt erschienene Autobiografie und die literarische Aufarbeitung ihrer Reise um die Welt auf einem Containerfrachtschiff.

Erstmals verliehen wurde der Georg-Büchner-Preis 1923 vom "Volksstaat Hessen". Damals wurde er an Künstler vergeben, die entweder aus der Heimat des hessischen Revolutionärs und Dramatikers Georg Büchners stammten oder mit ihr verbunden waren. Seit 1951 ist der Preis ein allgemeiner Literaturpreis, der in der Regel jährlich vergeben wird. Die Auszeichnung ehrt Schriftsteller und Dichter "die durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten und in der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben". Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen Günter Grass, Heinrich Böll, Gottfried Benn, Friedrich Dürrenmatt, Erich Kästner und Elfriede Jelinek. Im vergangen Jahr ging der Preis an Friedrich Christian Delius.

rk/se/hp (dpa, dapd)