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Politik

Vom Spitzenfußballer zum Präsidenten

Moki Kindzeka (rk)
22. Januar 2018

Der ehemalige Fußballstar George Weah ist zum Präsidenten Liberias vereidigt worden - früher stand er an der Spitze des Weltfußballs. Weahs ehemaligen Teamkollegen erinnern an den Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.

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George Weah
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Fumagalli

Jean Paul Akono, Kameruns früherer Nationaltrainer, erinnert sich noch lebhaft an diesen Tag, an dem George Weahs außergewöhnliches Talent entdeckt wurde.

"Es war bei einem Spiel des Tonnere Kalara Club de Yaoundé in Liberia, als mein verstorbener Vorgänger und Freund Bendongo Paul Gaston ihn sah", erzählt Akono der Deutschen Welle. "Sein Können half seiner liberianischen Mannschaft, Tonnere zu besiegen."

Wechsel nach Kamerun

Bei dem Spiel schoss Weah zwei Tore für seinen Club Invincible Eleven. Im Anschluss daran wollte Tonneres Präsident Pierre Semengue mit Weah verhandeln und ihn in sein Team holen.

Zu dem Zeitpunkt konnte Weah in seiner Heimat Liberia schon auf eine erfolgreiche Karriere als Fußballer zurückblicken. Er hatte für die beiden Top-Clubs des Landes gespielt: Mighty Barolle und eben Invincible Eleven. 1987 wurde Weah Torschützenkönig der liberianischen Fußballiga und zum besten Spieler der Saison gewählt.

Kamerun Jean-Paul Akono Nationaltrainer
Kamerun Jean-Paul Akono Nationaltrainer Bild: Getty Images/AFP/S. Feval

Auch in Kamerun erfüllte er schnell die Erwartungen. "Sein allererstes Spiel war das gegen Canon", erinnert sich Semengue. "Er hat zwei Tore geschossen".

Außerhalb des Spielfeldes war das Leben nicht immer einfach für Weah. Semengue erzählt, wie Weah zusammen mit ein paar Teamkameraden mehrere Monate lang in einem Ein-Zimmer-Apartment wohnte. "Sie nannten das Haus 'das Quartier des Jungen'. Bevor er dorthin umzog, hat meine Frau sich um ihn und ein paar andere Spieler gekümmert", sagt Semengue.

Höchste Auszeichnungen

1988 führte Weah seine Mannschaft zum Sieg des Challenge Cups - sein größter Erfolg in Kamerun. Auch Paul Biya, Kameruns Präsident, saß damals im Publikum.

Weahs Talent blieb aber auch außerhalb des Landes nicht unentdeckt. Claude Leroy, der damalige Trainer der Nationalmannschaft Kameruns, machte Weah mit den Offiziellen des französischen Clubs AS Monaco bekannt. Nach sechs Monaten in Kamerun wechselte Weah 1988 zu AS Monaco. Trotz anfänglicher Sprachprobleme wurde er schnell der beste Torschütze des Vereins.

Bildergalerie George Weah, designierter Präsident Liberia | 1992/93
Weah spielte für viele Top-ClubsBild: picture-alliance/DPPI Media

Im Jahr 1989 wählten ihn die Leser des französischen Fußballmagazins "France Football" zu "Afrikas Spieler des Jahres". Fünf Jahre später holte er den Titel zum zweiten Mal. 1995 wurde er zum Weltfußballer des Jahres gekürt.

Freude bei den Kollegen

Nach seiner Zeit in Monaco spielte Weah für einige der besten Clubs in Europa, darunter Paris Saint Germain, AC Mailand, FC Chelsea oder Manchester City. Trotz seiner kurzen Zeit in Kamerun verfolgen viele von Weahs ehemaligen Teamkameraden seine Karriere noch immer sehr genau.

Liberia Wahlen George Weah
Vom Fußballplatz ins Präsidentenamt: George WeahBild: picture alliance/dpa/epa/A. Jallanzo

"Ich habe gejubelt, als bekannt wurde, dass er die Präsidentschaftswahlen in Liberia gewonnen hat," sagt sein früherer Teamkollege Dieudonne Nke." Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man einen Teamkollegen hat, der an der Spitze eines Landes steht."