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Georgien - Krieg und Frieden im "Land der Seele"

17. März 2003

"Auf der Suche nach Frieden"

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Karte Georgien AbchasienBild: AP

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Georgien von einer Reihe politischer, ethnischer und militärischer Krisen erschüttert. Während in dem Streit mit Russland 2002 durch Einlenken der georgischen Seite eine Eskalation abgewendet werden konnte, wartet der georgisch-abchasische Konflikt noch immer auf eine Lösung.

1992 brach zwischen Georgien und dem dazugehörigen Abchasien ein Krieg aus, der 13 leidvolle Monate dauerte. Die Abchasier forderten Unabhängigkeit, was Georgien durch militärisches Eingreifen zu unterbinden suchte. "Das Land der Seele", wie die malerische Region am Schwarzen Meer übersetzt heißt, wurde fast völlig zerstört. Am Ende konnten die Abchasier die georgischen Truppen zum Abzug zwingen und erklärten Abchasien zu einer souveränen Republik. Doch international wurde der neue Staat nicht anerkannt. Statt dessen trieben ihn Isolation und wirtschaftliche Blockaden vollends in den Ruin. Das trifft heute vor allem die Jugend, für die es kaum noch Perspektiven gibt.

Auch die georgische Seite hatte große Opfer zu beklagen: 200.000 in Abchasien lebende Georgier wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Viele mussten ihr Hab und Gut zurücklassen und in Georgien eine neue Existenz aufbauen. Nun stellt die georgische Regierung deren Rückkehr nach Abchasien als "absolute Bedingung" für das Gelingen eines Friedensprozesses. Die Wunden des Krieges sitzen aber immer noch tief: Für viele Abchasier ist die Rückkehr dieser Leute, gegen die sie vor kurzem noch gekämpft haben, unvorstellbar. Besonders auch, wenn wieder georgische Soldaten in das Land kämen, um die Sicherheit der Heimkehrer zu garantieren. Ist Versöhnung und Frieden in dem "Land der Seele" überhaupt noch denkbar?

Dodo Shonawa von Radio Giorgia und unser Kollege Andreas Brenner bereisten im September 2002 die kriegsgebeutelte Region am Schwarzen Meer; in einer 30-minutigen Sendung berichten sie über den georgisch-abchasischen Konflikt. Das Programm liegt in deutscher Sprache vor.

Auf Russisch gibt es außerdem eine Sendung über die Unabhängigkeitsbestrebungen des früheren Autonomiegebietes Südossetien, das ebenfalls die Rückkehr unter die "Obhut" Georgiens ablehnt: Der georgisch-südossetische Konflikt.