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Gericht verurteilt Hongkong-Milliardär wegen Korruption

23. Dezember 2014

In einem vielbeachteten Prozess in Hongkong sind ein Unternehmer und ein ehemals ranghoher Politiker wegen Korruption verurteilt worden. Auch auf dem chinesischen Festland sorgt der Kampf gegen Korruption für Aufsehen.

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Der Immobilien-Unternehmer Thomas Kwok steht vor dem Gericht in Hongkong (Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images)
Bild: Philippe Lopez/AFP/Getty Images

Mehrere Monate hatte der Prozess in der chinesischen Sonderverwaltungszone gedauert. Die Richter sahen es am Ende als erwiesen an, dass Immobilienmogul Thomas Kwok den Politiker Rafael Hui mit insgesamt 8,5 Millionen Hongkong-Dollar (rund 900.000 Euro) bestochen hat. Im Gegenzug soll Kwok (Artikelbild) vom früheren Leiter der öffentlichen Behörde Hongkongs Informationen über anstehende Verkäufe von Landesflächen erhalten haben.

Kwok wurde zu einer fünfjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe verurteilt. Hui muss eine siebeneinhalbjährige Haftstrafe antreten und rund 1,4 Millionen Euro Strafe zahlen. Der 66-Jährige ist der ranghöchste Politiker in der Geschichte Hongkongs, der der Korruption überführt wurde.

Der Prozess zeigte enge Verbindungen zwischen einflussreichen Geschäftsleuten und der Regierung Hongkongs. Es sei sehr wichtig, sagte der Richter Andrew Macrae in seiner Urteilsbegründung, dass Hongkong entschieden gegen Korruption vorgehe, da auch auf dem chinesischen Festland eine Kampagne gegen Korruption im Gange sei.

Signal an Politik und Geschäftsleute

Das Urteil wird auch als Signal gewertet, dass Politiker und Geschäftsleute in der früheren britischen Kolonie nicht unantastbar sind. Chinas Präsident Xi Jinping hat den Kampf gegen die Korruption im Land zu einer der vordringlichsten Aufgaben seiner Regierung erklärt. Er versprach, auch vor obersten Funktionären nicht halt zu machen. Seitdem sind Dutzende mächtige Staatskonzerne ins Visier geraten. Viele hochrangige Funktionäre sind in den vergangenen Monaten über Korruptionsermittlungen gestürzt.

Die Kommunistische Partei (KP) teilte am Dienstag mit, dass der ehemalige Chef von Chinas größtem Aluminium-Hersteller, Sun Zhaoxue, aus der Partei ausgeschlossen werde. Gegen ihn wird unter anderem wegen Korruptionsverdachts ermittelt.

Zuvor hatten chinesische Behörden bereits Korruptionsermittlungen gegen Ling Jihua, einen ranghohen Berater von Ex-Präsident Hu Jintao eingeleitet. Als Leiter des Generalbüros der KP hatte Ling eine einflussreiche Position in der chinesischen Zentralregierung inne. Anfang Dezember wurde der ehemalige Sicherheitschef des Landes, Zhou Yongkang, wegen Korruption verhaftet. Ihm werden Bestechlichkeit und der Verrat von Staats- und Parteigeheimnissen zur Last gelegt.

sp/kle (dpa/afp/AP)