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Wenig Erwartungen an UN-Klimagipfel

18. Mai 2015

Ein gutes halbes Jahr vor dem UN-Klimagipfel in Paris dämpfen Deutschland und Frankreich Hoffnungen auf einen echten Durchbruch. Zur Vorbereitung der Gipfels beraten 35 Staaten in Berlin.

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Bundesumweltministerin Hendricks und Frankreichs Außenminister Fabius beim Petersberger Klimadialog (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Der französische Außenminister Laurent Fabius (im Artikelbild mit Bundesumweltministerin Barabara Hendricks) sagte zum Auftakt der Konferenz, "Petersberger Klimadialog" in Berlin, es könnte sein, dass die von den Staaten für den Gipfel in Paris eingereichten nationalen Beiträge zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes nicht ausreichen würden, den Anstieg der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Dabei sei die Situation für das Weltklima dramatisch, betonte Fabius: "Wir müssen dringend handeln. Es gibt keinen Plan B."

Bundesumweltministerin Hendricks sagte, "es kann gut sein, dass die zusammengezählten Zusagen im Dezember noch nicht reichen". Die jetzigen Verpflichtungen zur Kürzung des CO2-Ausstoßes würden aber mit Blick auf 2030 gegeben. Danach müsse es weitere Einsparungen geben, die regelmäßig überprüft werden müssten, erklärte die SPD-Politikerin. Das Ziel müsse eine klimaneutrale
Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sein.

"Die Zeit drängt"

Sollte die Erde sich um mehr als zwei Grad erwärmen, wären die Folgen unbeherrschbar, betonte Hendricks. "Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine moralische Pflicht unserer Generation." Bereits heute seien die Folgen der Erderwärmung in vielen Staaten sichtbar, sagte die Ministerin. Vor allem ärmere Länder seien zunehmend von Dürren und Überschwemmungen betroffen. Fabius wies daraufhin, dass die Zeit dränge, "wir sind die letzte Generation, die noch handeln kann", sagte er .

Verhandlungen am Runden Tisch beim Klimadialog (Foto: dpa)
Verhandlungen am Runden Tisch beim KlimadialogBild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Bislang haben offiziell erst 37 Länder - unter ihnen die EU-Staaten - für die Konferenz in Paris ihre Klimaschutz-Beiträge genannt, die in einem künftigen globalen Abkommen aufgeführt werden sollen. Hendricks bekräftigte das deutsche Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken und dafür auch eine zusätzliche Einsparung von 22 Millionen Tonnen CO2 im Energiesektor zu erreichen. "Das ist die Haltung der gesamten Bundesregierung", hob die Ministerin hervor.

Merkel und Hollande sprechen

Zum "Petersberger" Klimadialog sind Minister und Beauftragte aus etwa 35 Staaten nach Berlin gekommen. Neben der Senkung der Emissionen geht es bei dem Treffen auch um die Finanzierung von Schutz- und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und um das Verabreden gemeinsamer Regeln für das geplante weltweite Abkommen. Am Dienstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande zu den Konferenzteilnehmern sprechen.

wl/as (dpa, afp, rtr, epd)