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Geschasster Le Pen will eigenes Bündnis

6. September 2015

Nach seinem Rauswurf aus Frankreichs rechtsextremem Front National (FN) hat der einstige Parteigründer Jean-Marie Le Pen die Gründung einer eigenen Bewegung angekündigt. Ziel sei es, den "FN auf die Spur zu bringen".

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Jean-Marie Le Pen (Foto: dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Gardin

Heißen soll dieses neue Bündnis "Rassemblement Bleu Blanc Rouge" (Zusammenschluss Blau-Weiß-Rot). Darin wolle er sowohl diejenigen rechten Aktivisten in Frankreich vereinen, die keinen Parteiausweis des Front National hätten, als auch FN-Mitglieder einschließen, die ihm die Treue halten wollten, sagte Jean-Marie Le Pen mehreren Medien.

"Wir werden im gleichen Sinne wie der FN handeln können, ohne ihm zwingend anzugehören", sagte er der Zeitung "Libération". Es gehe darum, den FN wieder "auf die Spur zu bringen". Sein Zusammenschluss "Blau-Weiß-Rot" werde notfalls auch außerhalb des FN agieren, sagte Le Pen nach Angaben der Zeitung "Le Figaro".

Rauswurf wegen antisemitischer Provokationen

Der frühere Parteipatriarch tobt weiter wegen seines Ausschlusses aus dem Front National. Seine Tochter und Nachfolgerin an der FN-Spitze, Marine Le Pen, will der ausländerfeindlichen Rechtsaußen-Partei ein bürgerlicheres Image verschaffen. Sie hatte daher mit ihrem 87-jährigen Vater gebrochen, nachdem dieser erneut die Gaskammern der Nazis verharmlost hatte. Nach monatelangem Streit schloss die Partei ihren Gründer und jahrzehntelangen Vorsitzenden am 20. August aus und begründete des mit "parteischädigendem Verhalten".

Le Pens Ankündigung eine eigene rechte Bewegung gründen zu wollen, erfolgte zeitgleich zum Sommertreffen des Front National in Marseille. Wie sich der Dauerstreit im Le Pen-Clan auf das Wahlverhalten der Franzosen auswirken wird, ist noch unklar.

qu/chr (dpa, rtre)