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Ghana jubelt mit den Black Stars

24. Juni 2010

Ghana hat allen Grund zum Jubeln. Trotz der 0:1-Niederlage gegen Deutschland ist das Team im Achtelfinale und will jetzt die afrikanische Fußball-Ehre retten.

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Deutsche und Ghanaer schauen die WM im TV Copyright: DW / Katrin Gänsler
Gemeinsam zuschauen und feiern - kein ProblemBild: DW

Ghana ist im Freudentaumel. In der ghanaischen Hauptstadt Accra wird die Niederlage gegen Deutschland wegen des Achtefinaleinzuges wie ein Sieg gefeiert. Ein großer Anhänger der Black Stars ist Michael Adjei, der nach dem Spiel durch die Straßen zieht und den übrigen Fans zujubelt. “Wir haben verloren, aber ich bin glücklich“, sagt er und winkt. "Es ist ein ganz tolles Gefühl.“

Ein Ghanaer drückt Deutschland die Daumen

Ein ghanaischer Fan der deutschen Mannschaft mit Flagge Copyright: DW / Katrin Gänsler
Es gab auch Ghanaer, die zu Deutschland gehalten habenBild: DW

Auch Raymond Arhin freut sich, dass die Mannschaft seines Heimatlandes die nächste Runde erreicht hat. Die Daumen hat der Ghanaer allerdings einem anderem Team gedrückt – den Kickern von Joachim Löw. Immerhin lebt der junge Mann seit sechs Jahren in Deutschland. In Hamburg ist er zur Schule gegangen, mittlerweile arbeitet er im niedersächsischen Delmenhorst. Die Leidenschaft für Deutschland hat ihn längst gepackt. Und er hat sie mit nach Ghana genommen. “Ich bin hier der einzige Ghanaer, der Deutschland unterstützt.“

Am deutlichsten wird das an seinem Auto, an dem gleich drei große Flaggen in Schwarz, Rot und Gold baumeln. “Das ist das einzige Auto hier in ganz Accra, das so aussieht“, strahlt er. Gleich will er noch ein bisschen durch die Gegend fahren und das Traumergebnis genießen. Besser hätte es nicht sein können. Deutschland ist Sieger und Ghana bleibt trotzdem im Turnier. “Es war ein großartiger Tag“, findet Arhin.

Wenn die Niederlage zum Sieg wird

Ghanas Fahne mit Wunschresultat 2:1 Copyright: DW / Katrin Gänsler
So hätten es die Ghanaer gerne gehabtBild: DW

Margaret Awuni schüttelt eher den Kopf, wenn sie an großartig denkt. Die Krankenschwester aus Accra wollte einen Sieg für Ghana sehen. Eine Niederlage hatte sie überhaupt nicht eingeplant. “Daher geht es mir schlecht, ich stamme doch auch aus Ghana.“ Allerdings, gibt sie dann etwas später zu, hätte es noch viel schlimmer kommen können. “Wir kommt trotz der Niederlage weiter. Das macht mich schon glücklich. Aber jetzt muss es wirklich vorwärts gehen.“

Wir können keine Tore schießen

Kinder im Trikot der ghanaischen Mannschaft Copyright: DW / Katrin Gänsler
Auch die Kids hat das WM-Fieber erwischtBild: DW

Mit dem Einzug ins Achtelfinale ist aber auch eine große Last verbunden. Kamerun, Nigeria, Algerien und Gastgeber Südafrika sind bereits ausgeschieden. Und auch das im Vorfeld so gelobte Team der Elfenbeinküste bräuchte sehr viel Schützenhilfe und noch mehr Glück, um ins Achtelfinale einzuziehen. Ghana muss nun die Ehre des ganzen Kontinents retten. Beim nächsten Gegner sollte das aber kein Problem sein. Wer rechnet schließlich mit den USA? Die meisten Ghanaer jedenfalls nicht. Auch Michael Adjei glaubt an seine Black Stars. Allerdings, das gibt er zu, hat das Team ein echtes Handicap: “Wir wissen nicht, wie wir Tore schießen sollen. Aber Ghana ist talentiert. Und eigentlich spielen wir doch ganz gut.“

Viel siegessicherer ist indes Joseline Margadzi. Die junge Frau hat das Entscheidungsspiel in einem Restaurant an der Ring Road verfolgt und mit den Black Stars gezittert. Doch wenn die schon die Gruppenphase überstanden haben, ist nun alles möglich. “Jetzt werden wir auch Weltmeister. Ja klar!“

Autorin: Katrin Gänsler
Redaktion: Wolfgang van Kann