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Gladbach mit Heimschwäche gegen Freiburg

16. März 2019

Der SC Freiburg freut sich über einen Auswärtspunkt - und Mönchengladbach verzweifelt an sich selbst. Das Team war in der Hinrunde noch ein Inbegriff von Heimstärke. Jetzt kann es zu Hause einfach nicht mehr gewinnen.

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Bundesliga Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg | Dieter Hecking
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Die Gesichter: enttäuscht. Die Gesten: hadernd. Nach 90 Minuten Mühe gegen den SC Freiburg steigt an diesem nasskalten Abend feiner Dampf von den Köpfen und Trikots der Mönchengladbacher. 1:1 (1:1) heißt es am Ende. Zu wenig für die Borussia, die so gerne in der Champions League mitmischen möchte. Trainer Dieter Hecking ist nicht glücklich: "Wir waren für mich heute zu passiv, das hatten wir anders vor. Es ist dann schwer, die Räume zu finden, die Möglichkeiten zu kreieren."

Durch das Remis schmilzt Gladbachs Punktepolster auf den Tabellenfünften weiter. Frankfurt lauert, genau wie Leverkusen, auf Rang sechs. Immerhin keine weitere Niederlage, das werden sich auch die Fans sagen - die drei Heimspiele zuvor waren nämlich allesamt verloren gegangen.

Perfekte Heimserie in der Hinrunde

Dabei gilt der Borussia-Park eigentlich als Festung. Beispiel Hinrunde: Die Borussen gewinnen jedes Duell vor eigenem Publikum. Und das nicht irgendwie: Bis auf das 2:1 (1:0) gegen den FC Schalke 04 am 3. Spieltag legen sie mindestens zwei Treffer zwischen sich und den Gegner. Die Gesamtbilanz: 23:3 Tore. Ein Musterbeispiel für Heimstärke.

Doch die hat sich verflüchtigt, wie der Dampf über den Silhouetten der Spieler an diesem Abend. Seit Anfang Februar geht im Borussia-Park auf einmal nichts mehr. Hertha, Wolfsburg und die Bayern fegen nacheinander wie ein Sturm durch die "Festung" - 1:11 Tore in drei Partien. Das Verrückte: Gerade gegen Berlin oder die Wölfe haben die Borussen ein spielerisches Übergewicht, können es aber nicht nutzen. Vorn laborieren sie an zu wenig Durchschlagskraft, in der Abwehr fehlt die Konsequenz.

Pleas Treffer ist zu wenig

Bundesliga Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg |
Umarmung nach intensivem Duell: Gladbachs Neuhaus und Freiburgs Stenzel Bild: picture-alliance/dpa/M. Kusch

Diese Schwächen treten auch im Spiel gegen Freiburg deutlich zutage. Die Borussia spielt, aber die Gäste gehen in Führung. Mit einfachen, schnörkellosen Pässen kombinieren sich die Freiburger durch die Gladbacher Hälfte. Die flache Hereingabe nimmt der Ex-Gladbacher Vincenzo Grifo direkt und bugsiert sie an den Innenpfosten, von dort trudelt der Ball zur Führung des SCF ins Tor (10.). Die Reaktion folgt aber sofort. Die Gladbacher erhöhen das Tempo. Denis Zakaria spielt einen wunderbaren "Pirlo"-Gedächtnis-Steilpass auf Thorgan Hazard, der wiederum Alassane Plea findet. Der Franzose trifft, doch gejubelt wird erst mit Verzögerung. Der Videobeweis zeigt, dass Vorbereiter Hazard nicht im Abseits stand. Der Treffer zählt (16.).

Viel mehr kommt dann nicht mehr im restlichen Verlauf des Spiels. Aus zehn Eckbällen erzeugen die Gladbacher keinerlei Gefahr. Das enorme Tempo, dass sie spielen können, versumpft in der Freiburger Hälfte. Auch weil die Gäste ihre Stärken auf den Rasen bringen. Mit großem läuferischen Aufwand und strikter Disziplin machen sie es den Borussen schwer. Das erkennt auch Borussia-Keeper Yann Sommer an: "Wir haben gegen eine defensiv sehr stabile Mannschaft gespielt. Es gelingt uns nicht, den Druck zu machen, um den Ball reinzumachen."  

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor