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Entwarnung am Mont Blanc

9. August 2020

Am Fuße des höchsten Bergs der Alpen drohte eine Katastrophe. Wegen der hohen Temperaturen kam ein riesiges Teil eines Gletschers gefährlich ins Rutschen. Nun scheint sich die Lage aber wieder stabilisiert zu haben.

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Italien: Blick auf den Planpincieux-Gletscher am Mont Blanc
Bild: Getty Images/AFP/A. Bernardi

Seit Mitte der Woche herrschte Ungewissheit im Val Ferret. Eismassen des Planpincieux-Gletschers drohten in dem kleinen norditalienischen Tal alles niederzuwalzen. Bewohner und Urlaubsgäste wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.

Nun kommt die Entwarnung für die Gegend am Ende des Aostatals. Die Lage am Gletscher habe sich wieder normalisiert, alle Schutzmaßnahmen seien aufgehoben, teilten die Behörden der Gemeinde Courmayeur mit. Sie hatten zuvor befürchtet, ein Gletscherstück von der Größe des Mailänder Doms könnte abbrechen und ins Tal stürzen. Wegen eines verhältnismäßig raschen Temperaturanstiegs war das Eis zu schnell in Bewegung geraten, 500.000 Kubikmeter drohten abzurutschen.

Evakuierung und Straßensperrung

Das Rathaus von Courmayeur hatte am Mittwochabend angesichts von angekündigten hohen Temperaturen für 72 Stunden mehrere Straßen in das kleine Tal von Val Ferret gesperrt und die vorsorgliche Evakuierung von rund 30 Häusern in einer "roten Zone" unterhalb des Gletschers angeordnet. Betroffen waren 15 Anwohner und mehr als 50 Touristen. Sie durften nun wieder in die Häuser zurückkehren.

Planpincieux-Gletscher am Mont Blanc
Planpincieux-Gletscher am Mont Blanc: 500.000 Kubikmeter Eis ins Rutschen geratenBild: picture-alliance/AP Photo/Local Team

Die berühmte Skistation Courmayeur selbst liegt zwar in Nachbarschaft des Val Ferret, war aber von dem drohenden Gletscherbruch nicht betroffen. Nach Kritik von dortigen Einwohnern und Tourismusvertretern, die Konsequenzen für ihr bereits durch die Corona-Krise schwer gebeuteltes Geschäft fürchteten, verteidigte die Gemeinde Courmayeur jetzt die Maßnahme: Die Warnung sei notwendig gewesen, habe aber nur ein kleines Gebiet betroffen. Allerdings bedauerte die Verwaltung die Panikmache einiger Medien.

Im Herbst 2019 drohte schon einmal der Abbruch eines etwa halb so großen Eisblocks vom Planpincieux-Gletscher. Seitdem wird er ständig überwacht.

AR/ust (afp, dpa, rtr)