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Glutenfrei – nur eine Modediät?

5. Februar 2016

Sich glutenfrei zu ernähren ist gerade schwer in Mode. Viele glauben, dadurch schlanker und gesünder zu werden. Doch für wen ist eine glutenfreie Ernährung eigentlich gedacht und für wen ist sie wirklich sinnvoll?

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Symbolbild Brot und Korn
Bild: Colourbox

Ein paar Gramm glutenhaltiges Weizenmehl, und schon bekommen Menschen, die an der seltenen Erkrankung Zöliakie erkrankt sind schwere Darmbeschwerden. Sie müssen sich ihr ganzes Leben lang streng glutenfrei ernähren. Umso mehr freuen sich Betroffene, dass es immer mehr glutenfreie Lebensmittel zu kaufen gibt. Gluten ist das Klebereiweiß, das in gängigen Getreidesorten wie zum Beispiel Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Grünkern oder Hafer vorkommt und für deren Backfähigkeit sorgt. Ein natürlicher Bestandteil, der die Grundlage dafür bildet, dass das Getreidemehl bei der Verarbeitung zu einem klebrigen Teig wird.

Neben den Zöliakiepatienten gibt es seit einigen Jahren Menschen, denen aufgrund unbestimmte Darmbeschwerden, für die keine Ursache zu finden ist, eine Glutensensitivität zugeschrieben wird. Mittlerweile lässt sich das sogar durch einen Bluttest diagnostizieren. Für diese Patienten ist eine temporäre Diät ohne Gluten wirklich sinnvoll. Innerhalb von einem halben bis einem Jahr kann sich ein Darm komplett regenerieren. Gesunde Menschen haben von einer glutenfreien Ernährung jedoch keine Vorteile. Sie ernähren sich weder gesünder, noch werden sie dadurch schlank. Im Gegenteil, Lebensmittel ohne Gluten enthalten meistens weniger Ballststoffe und um das auszugleichen, mehr Zucker und Fett. Der große Hype um das Gluten rührt sicher auch zu einem großen Teil daher, dass die Verbraucher gar nicht genau wissen, was Gluten eigentlich ist.