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Goldpreis auf Rekordhoch

27. Juli 2020

Der Preis für das Edelmetall ist am Montag auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen. Als Hauptgrund gilt die Sorge vor einem wirtschaftlichen Absturz in Folge der Corona-Pandemie.

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Deutschland Bundesbank Goldbarren
Bild: picture-alliance/dpa

In der Nacht zum Montag stieg der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) bis auf 1944,71 Dollar. Damit übertraf der Goldpreis sein bisheriges Rekordhoch vom September 2011, als die Feinunze 1921 Dollar kostete. Zuletzt bröckelte der Kurs etwas ab, lag aber immer noch rund eineinhalb Prozent im Plus bei 1932 Dollar.

Damit hat der Goldpreis in diesem Jahr bereits um mehr als 25 Prozent zugelegt. Besonders stark war der Anstieg seit Mitte Juni.

Zu Beginn des Corona-Crashs an den Finanzmärkten hatte Gold sogar an Wert verloren, obwohl das Edelmetall als Krisenwährung gilt. Mitte März kostete eine Feinunze zeitweise weniger als 1500 Dollar.

Neben der Sorge über das Ausmaß der Rezession in Folge der Corona-Pandemie gibt es weitere Gründe für die steigende Beliebtheit von Gold. Dazu gehören die starke Verschuldung von Staaten und Unternehmen sowie die anhaltend niedrigen Zinsen.

Infografik Entwicklung des Goldpreises 2000 bis 2020

Auch Konflikt zwischen USA und China treibt den Preis

Das niedrige Niveau von Zinsen und Anleiherenditen mache Gold als Anlage attraktiv, sagte Adrian Ash, Chefvolkswirt der Investmentfirma BullionVault. Außerdem machten "gestiegene Inflationserwartungen, die durch die in Friedenszeiten beispiellose staatliche Verschuldung getrieben werden", Gold zu einer interessanten Anlageform, so Ash zur DW.

Als weiteren Preistreiber nennen Marktbeobachter den sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und China sowie einen schwächeren US-Dollar.

China hat als Vergeltung für die Schließung eines chinesischen Konsulats durch die USA nun die US-Vertretung in Chengdu im Südwesten des Landes dichtgemacht. "Investoren schauen sehr genau auf jedes Anzeichen einer Eskalation des Konflikts", sagte Analyst Chris Hussey von Goldman Sachs. Das könne man auch am Goldpreis festmachen.

bea/hb (dpa, rtr, DW)