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Goodbye Giuliani

27. Dezember 2001

Auf den Trümmern des World Trade Centers soll ein großes Mahnmal gegen den Terrorismus errichtet werden. Mit diesem Vorschlag hat sich der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani aus dem Amt verabschiedet.

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Rudolph Giuliani und Michael BloombergBild: AP

Damit würde nicht nur das Vermächtnis aller erfüllt, die ihr Leben für die Rettung Tausender gegeben haben. Ein großes Mahnmal am "Ground Zero" würde den starken Geist der Stadt und ihren Willen zum Wiederaufbau demonstrieren.

New York sei "stärker denn je zuvor", sagte Giuliani bei der Zeremonie in der St. Paul's Chapel, der wie durch ein Wunder unzerstört gebliebenen Kirche in unmittelbarer Nähe des World Trade Centers. Er sei oft gefragt worden, woher er am 11. September und in den Wochen danach seine Standhaftigkeit und Energie genommen habe, sagte Giuliani. "Die Antwort ist einfach: Von Ihnen, von allen New Yorkern, die sich nicht haben unterkriegen lassen."

Mann des Jahres

Aus dem gemeinsamen Bekenntnis zur "Idee von Amerika" sei die Kraft erwachsen, mit den Terroranschlägen fertig zu werden, sagte der konservative Politiker, dem die Medien nach dem 11. September Titel wie "Rudy, der Fels" und "Bürgermeister Amerikas" verliehen hatten. Das Magazin "Time" hatte ihn kurz vor Weihnachten zur "Person des Jahres" erklärt.

Er habe die St. Pauls Chapel als Ort für seine Abschiedsrede gewählt, sagte Giuliani, weil sie wie kein anderes Gebäude in New York den Geist der Stadt repräsentiere. "Sie wurde nicht angekratzt, nicht einmal ein Fenster wurde zerbrochen, sie ist ein Zeichen unserer Standhaftigkeit". Wie alle Amerikaner glaubten die New Yorker an die "Ideen und Ideale der Freiheit, des Kapitalismus und der Menschlichkeit", sagte der Bürgermeister, der aus einer einfachen Familie im Stadtbezirk Brooklyn stammt. Diese Werte seien stärker als alles, was die Terroristen erreichen wollten.

Giuliani konnte nach zwei Amtsperioden nicht wieder gewählt werden. Auch dank seines Einflusses gewann der ebenfalls zu den Republikanern gehörende Multimillionär Mike Bloomberg gegen den demokratischen Herausforderer Mark Green. Bloomberg könne ungeachtet erheblicher Probleme infolge der Terroranschläge auf wichtigen Errungenschaften seiner Regierungszeit aufbauen, sagte Giuliani. Er verwies auf die wirtschaftliche Gesundung des "Big Apple" und darauf, dass die Kriminalität stark eingedämmt worden und heute erheblicher geringer sei als in anderen US-Metropolen.