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Google denkt über Rückzug aus China nach

13. Januar 2010

Nach Hackerangriffen auf E-Mail-Konten von chinesischen Menschenrechtlern überdenkt der Internetkonzern Google sein China-Geschäft. Google will die Suchergebnisse auf seiner chinesischen Website nicht länger zensieren.

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Google-Schriftzug mit chinesischen Schriftzeichen, durch eine Lupe hervorgehoben (Foto: dpa)
Google hat seit 2004 eine chinesische WebsiteBild: picture-alliance/ dpa

Mitte Dezember seien Server von Google und anderen westlichen Unternehmen massiv attackiert worden, schrieb Google-Chefjurist David Drummond am Dienstag (12.01.2010) im offiziellen Google-Blog. Ziel der Attacken sei es unter anderem gewesen, die Mailkonten von chinesischen Menschenrechtsaktivisten zu hacken.

Der Anwalt von Google betonte, der Konzern habe nicht erklärt, dass die Angriffe auf die eine oder andere Weise durch die chinesische Regierung unterstützt worden seien. Fest steht für ihn aber, dass die "sehr ausgeklügelte Attacke gegen unsere Infrastruktur" aus China kommt. In diesem Zusammenhang habe sich Google entschlossen, die Suchergebnisse auf seiner chinesischen Site google.cn nicht länger zensieren zu wollen.

Rückzug nicht ausgeschlossen

In den kommenden Wochen will Google mit der chinesischen Regierung beraten, ob und - wenn ja - auf welcher Grundlage eine unkontrollierte Suchmaschine im Rahmen der chinesischen Gesetze betrieben werden kann. "Wir sind uns bewusst, dass das auch die Abschaltung von Google.cn und die Schließung unserer Büros in China bedeuten könnte", hieß es aus dem Konzern in San Francisco.

Die chinesische Website von Google war im Januar 2006 gestartet worden. Der Suchmaschinenkonzern hatte sich damals wie andere westliche Internetunternehmen verpflichtet, die Gesetze der Volksrepublik einzuhalten und die Suchmaschinenergebnisse gefiltert. Diese Geschäftpolitik war von Kritikern als Einknicken vor der staatlichen Zensur angeprangert worden.

Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr, afp)

Redaktion: Stephan Stickelmann