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Google gewinnt Milliarden-Streit gegen Oracle

27. Mai 2016

Es war ein jahrelanger Rechtsstreit - bei dem es um viel ging. Oracle hatte Google vorgeworfen, mit seinem Betriebssystem Android Urheberrechte verletzt zu haben. Der Prozess-Ausgang war mit Spannung erwartet worden.

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Google - Zeichen (Foto: Picture alliance, dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Kerkmann

Die Geschworenen des Bundesbezirksgerichts in San Francisco sahen es als erwiesen an, dass der Suchmaschinenbetreiber Google nicht Oracles Rechte an der Programmiersprache Java verletzte, als er sie für das Betriebssystem Android nutzte. Der Softwarehersteller hatte neun Milliarden Dollar Entschädigung gefordert.

Oracle hatte die Rechte an Java 2010 im Zuge der Übernahme von Sun Microsystems erworben. Noch im selben Jahr verklagte das Unternehmen Google. Es machte dabei unter anderem geltend, dass die Verwendung gewisser Programmierschnittstellen von Java - von Fachleuten APIs genannt - eine Verletzung seiner Rechte darstelle. Google erklärte dagegen, die Verwendung falle unter die Klausel für faire Nutzung im US-Urheberrecht, weil Android als Ganzes auf umfangreichen eigenen Innovationen beruhe. Genau um diesen Punkt ging es in dem Verfahren.

Oracle geht in Berufung

Die Branche hatte mit großer Spannung auf die Entscheidung der Richter gewartet: Einige Softwareentwickler hatten befürchtet, dass es bei einem Sieg Oracles zu einem sprunghaften Anstieg von Urheberrechtsklagen kommen könnte.

Oracle kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Dazu sehe man eine gute Grundlage, denn Google habe Android nur mithilfe illegalen Kopierens von Java entwickeln können, erkläre das Unternehmen. Google sprach dagegen von einem Sieg für Android, der Java-Programmiergemeinde und für alle Entwickler von Software. Diese seien auf frei zugängliche Programmiersprachen angewiesen, um innovative Konsumgüter entwickeln zu können.

chr/wa (rtr, dpa)