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Politik

Google+ wird dichtgemacht

8. Oktober 2018

Drei Jahre lang, bis März 2018, habe die Sicherheitslücke bei Googles Sozialem Netzwerk bestanden, heißt es. Doch publik machte das Internetunternehmen das Leck nicht - aus Angst vor möglichen Untersuchungen.

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Symbolbild Google+
Bild: Getty Images/S. Gallup

Die Google-Mutter Alphabet schließt nach einem Datenleck ihr soziales Netzwerk Google+ für private Nutzer. Bis zu 500.000 Nutzerkonten seien von einer Sicherheitslücke betroffen gewesen, teilte das Unternehmen mit. Externe Entwickler hätten auf Profildaten zugreifen können, es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass diesen der Fehler bekannt gewesen sei. Auch seien keine Beweise gefunden worden, "dass Profildaten missbraucht wurden". Es habe die Möglichkeit bestanden, Profildaten wie den Namen, E-Mail-Adresse, Geschlecht oder Alter abzugreifen.

Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge konnten externe Entwickler zwischen 2015 und März 2018 auf die Daten zugreifen. Dann sei der Software-Fehler behoben worden. Die Zeitung berichtet weiter, Google habe sich aus Sorgen über mögliche intensive Untersuchungen durch die Regulierungsbehörden dazu entschlossen, das Datenleck nicht publik zu machen. Darüber sei auch Google-Chef Sundar Pichai informiert worden. In einem internen Memo sei auf den Fall Cambridge Analytica hingewiesen worden. Cambridge Analytica soll die Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern missbraucht haben. Die Nachricht hatte zu Verlusten bei der Facebook-Aktie und zu intensiven Nachforschungen in den USA und Europa geführt.

Die Einstellung der Google+ Version für private Nutzer soll nach einer zehnmonatigen Übergangszeit Ende August kommenden Jahres abgeschlossen werden. Damit gesteht Google auch offiziell die Niederlage im Wettbewerb der Online-Netzwerke mit Facebook ein. 2011 war Google+ als Reaktion auf Facebook gestartet worden. Die Firmenvariante von Google+ bleibt laut Pressemitteilung erhalten - nicht zuletzt, weil Google damit selbst arbeitet.

nob/wa (dpa, rtr)