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Grausames Opferfest im Irak

28. Oktober 2012

Selbst hohe islamische Feiertage können den Hass sunnitischer Extremisten auf die Schiiten nicht eindämmen. Allein am zweiten Tag des Festes Eid al-Adha wurden mindestens 35 Iraker bei Bombenanschlägen getötet.

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Die Straße in Bagdad, wo ein Bus mit iranischen Pilgern explodierte (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

In der Hauptstadt Bagdad ereignete sich der schwerste Zwischenfall nach Polizeiangaben im Schiiten-Viertel Sadr City. Dort verloren zwölf Menschen ihr Leben, als ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug nahe eines Marktes explodierte. 27 weitere erlitten Verletzungen. Wenig später tötete eine weitere Bombe an einer Bushaltestelle in dem Stadtteil zehn Menschen und verletzte mehr als 30.

Zuvor waren bei einer Detonation in einem Außenbezirk Bagdads acht Menschen gestorben, darunter vier Kinder. Rund 25 Menschen erlitten Verletzungen. Bei der Explosion eines unter einem Bus angebrachten Sprengsatzes wurden ebenfalls in der irakischen Hauptstadt nach Behördenangaben fünf Menschen getötet und neun verletzt. In dem Bus saßen schiitische Pilger aus dem Iran. Sie seien auf dem Weg zu einem Schrein in Bagdad gewesen, um dort das Opferfest zu begehen, hieß es weiter. Ärzte einer nahe gelegenen Klinik bestätigten die Angaben. Das Opferfest ist für Muslime ein hoher Feiertag, der das Ende der Hadsch-Wallfahrt nach Mekka in Saudi-Arabien markiert.

Zahl der Opfer wieder angestiegen

Obwohl die Gewalt im Irak zwischen den Religionsgruppen der Sunniten und Schiiten insgesamt nachgelassen hat, kommt es dennoch immer wieder zu Angriffen von Aufständischen auf Sicherheitskräfte und Zivilisten, um die schiitisch dominierte Regierung zu destabilisieren. In jüngster Vergangenheit ist die Zahl der Opfer sogar wieder angestiegen.

Andere Ursachen hat eine Gewalttat in der nordirakischen Stadt Mossul. Dort wurden bei Angriffen bewaffneter Männer auf Häuser der religiösen Minderheit der Schabak fünf Menschen getötet und rund zehn verletzt, wie Rettungskräfte mitteilten. Die Minderheit der Schabak wurde unter dem Diktator Saddam Hussein verfolgt, auch seit dessen Sturz 2003 ist sie immer wieder das Ziel von Attacken. Ihr gehören rund 30.000 Menschen an. Viele von ihnen wollen sich der autonomen Kurdenregion im Norden des Irak anschließen.

sti/GD (afp, dapd, rtr)