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Zerstörung des Great Barrier Reef geht weiter

26. März 2020

Eine weitere Krise gerät angesichts der Corona-Pandemie weitgehend aus dem Fokus: der Klimawandel. Unterdessen geht die Naturzerstörung durch die Erderwärmung weiter, wie ein Bericht aus Australien deutlich macht.

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Australien Great Barrier Reef tote Geweihkoralle Acropora
Bild: Imago Images/imagebroker

Eines der größten Ökosysteme der Erde, das Great Barrier Reef vor der australischen Nordküste, ist zum dritten Mal binnen fünf Jahren von einer massiven Korallenbleiche heimgesucht worden. Grund ist die wärmere Meerestemperatur während der australischen Sommermonate, wie die zuständige Behörde, die Great Barrier Reef Marine Park Authority (GBRMPA), mitteilte. Luftüberwachungen hätten gezeigt, dass einige südliche und bisher ganz oder weitgehend verschont gebliebene Gebiete des weltgrößten Riffs eine gemäßigte oder sogar schwere Bleiche aufwiesen.

Weiteres Korallensterben droht

Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenprächtigen Steinkorallen bezeichnet: Bei zu hohen Wassertemperaturen stoßen die Nesseltiere die für die Färbung verantwortlichen Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen leben. Ohne diese sogenannten Zooxanthellen können die Korallen auf Dauer jedoch nicht überleben: Wenn sich die Algen nicht binnen einiger Wochen oder Monate wieder ansiedeln, sterben die Korallen ab.

Australien Great Barrier Reef Luftaufnahme
Aus der Luft sieht das Great Barrier Reef noch sehr paradiesisch ausBild: Imago Images/Westend61

Das Great Barrier Reef dehnt sich auf einer Fläche von mehr als 344.000 Quadratkilometern aus und übertrifft damit die Größe Italiens. Bereits 2016 und 2017 waren geschätzt ein Drittel bis die Hälfte der Korallen vor der Nordküste Australiens abgestorben, nachdem sich die Meerestemperaturen erhöht hatten. Dabei beobachtete man auch, dass nicht alle gebleichten Korallen sterben: Leicht oder mittelschwer gebleichte Korallen können sich wieder erholen.

Klimawandel größte Gefahr für das Great Barrier Reef

Derzeit beobachteten Experten aus der Luft etwa 1000 Riffe, um das gesamte Ausmaß der Korallenbleiche einzuschätzen, wie es weiter hieß. Die von Touristen meistbesuchten Riffs im Norden oder der Mitte des Great Barrier Reef weisen lediglich eine moderate Bleiche auf, so die GBRMPA.

Der Klimawandel stellt der Behörde zufolge nach wie vor die größte, einzelne Gefahr für das Great Barrier Reef dar. Die Vereinten Nationen haben in der Vergangenheit gewarnt, dass 90 Prozent aller Korallen auf der Welt abstürben, wenn die globalen Temperaturen um 1,5 Grad Celsius stiegen.