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Griechenland zahlt IWF-Schulden zurück

9. April 2015

Griechenland hat fristgemäß einen Kredit von rund 450 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt. Athen will auch alle sonstigen Rechnungen bezahlen - aber nur für April.

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Symbolbild Hilfe für Griechenland
Bild: picture alliance/chromorange/Ohde

Griechenland hat die fristgerechte Überweisung einer Kreditrate von 459 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) bekannt gegeben. "Der Überweisungsauftrag ist erteilt worden", sagte ein Vertreter des Finanzministeriums der Nachrichtenagentur AFP in Athen. Es sei "ausgeschlossen", dass Athen im April nicht alle seine Rechnungen begleichen werde, auch Renten und Gehälter würden bezahlt. Ob das Geld aber für den Mai reiche, sei offen.

Im Mai geht es weiter

Die Euro-Länder wollen Athen zwar mit weiteren Notkrediten vor der Pleite bewahren. Die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Bedingungen dafür aber noch nicht erfüllt, die Verhandlungen sind immer wieder ins Stocken geraten. Im Mai muss Athen 760 Millionen Euro Schulden beim IWF begleichen, 320 Millionen Euro Zinsen zahlen und kurzlaufende Staatsanleihen im Volumen von 2,8 Milliarden Euro ablösen.

Am Mittwoch hatte sich Griechenland am Finanzmarkt 1,1 Milliarden Euro beschafft und damit seine Finanznöte etwas gelindert. Das Land begab am Mittwoch kurzlaufende Staatspapiere, so genannte T-Bills, mit einer Laufzeit von sechs Monaten. Die Verzinsung beträgt 2,97 Prozent. Damit zahlt der Staat fast das Doppelte dessen, was das frühere Euro-Krisenland Portugal für Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit bieten muss. Vize-Finanzminister Dimitris Mardas sprach dennoch von einer "erfolgreichen Emission". Inländische Investoren hätten das gesamte Ausgabevolumen übernommen.

Nur Kurzläufer gehen noch

Im April steht noch ein weiterer Verkauf von T-Bills an, mit der - wie auch bei der jüngsten - auslaufende kurzfristige Kreditgeschäfte ersetzt werden. Dabei übernahmen in der aktuellen Auktion griechische Investoren, zumeist Banken, auch den Teil von 350 Millionen Euro, der bei der Vorgänger-Emission noch bei ausländischen Anlegern gelandet war. Griechenland muss in diesem Monat neben der Kreditrate von 459 Millionen Euro an den IWF rund 2,4 Milliarden Euro an auslaufenden Kurzfrist-Krediten zurückzahlen oder ersetzen. T-Bills sind momentan die einzige Quelle, aus der sich der griechische Staat finanzieren kann. Allerdings bewegt sich das Land auch dort bereits an der zulässigen Obergrenze.

Unterdessen haben die Vertreter der Euro-Finanzminister einem Zeitungsbericht zufolge Griechenland eine Frist von sechs Tagen gegeben, um überarbeitete Reformvorschläge zu präsentieren. Mit dem Zeitplan soll eine Einigung mit den Euro-Finanzministern am 24. April in Riga sichergestellt werden, berichtete die griechische Zeitung Kathimerini am Donnerstag.

Die Finanzminister müssen die Reformpläne der Athener Regierung abnicken, bevor Geld aus dem laufenden Hilfsprogramm in das von der Staatspleite bedrohte Land fließen kann. Die Euro-Arbeitsgruppe hatte am Mittwoch in Brüssel über das Thema beraten.

sti/wen/fab (rtr, afp, dpa)