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Griezmann bleibt bei Atletico

14. Juni 2018

Viel Lärm um nichts: Frankreichs Stürmerstar Antoine Griezmann wechselt nicht nach Barcelona, sondern bleibt bei Atletico. Dafür wird eigens eine TV-Sondersendung ausgestrahlt, kurz vor Frankreichs WM-Auftakt.

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Olympique de Marseille v Club Atletico de Madrid - UEFA Europa League Final
Bild: Getty Images/M. Hitij

38 Stunden vor dem WM-Auftakt war das größte Rätsel beim Titelfavoriten Frankreich gelöst: Antoine Griezmann hat dem FC Barcelona einen Korb gegeben und bleibt bei Europa-League-Sieger Atletico Madrid. Am Donnerstagabend gab der 27-Jährige beim spanischen TV-Sender "Movistar+" seine mit Spannung erwartete Entscheidung im Transferpoker bekannt - am Ende einer 30-minütigen Sondersendung nach einer beispiellosen Selbstinszenierung.

Spott für den Stürmerstar

"Ich habe mich entschieden zu bleiben", sagte der Torjäger des Vize-Europameisters, der am Samstag in Kasan gegen Australien ins WM-Turnier startet. Auf Twitter schob er pathetisch nach: "Meine Fans, meine Mannschaft, mein Zuhause". Diese Fans hatte er zuvor eine halbe Stunde lang auf die Folter gespannt - mit Bildern, auf denen er mit bemüht ernstem Gesicht grübelte, das Für und Wider abwog, seine Eltern und seine Schwester um Rat bat.

Im Internet erntete "Grizou" dafür viel Spott. "Peinlich", "Hampelmann", "Drama Queen", "Spielberg" waren noch die freundlicheren Kommentare. Der Stürmer hatte die Sendung selbst bei dem Kurznachrichtendienst angekündigt: "Ihr werdet genug haben von den Kommentaren, die sagen, dass ich gehe, dass ich bleibe, wie viel sie mir geben. Die Wahrheit ist das, was ich jetzt sage." Damit weckte der Basketball-Fan Erinnerungen an den NBA-Star LeBron James, der 2010 ebenfalls in einer Sondersendung seinen Wechsel zu Miami Heat verkündet hatte.

Satte Gehaltserhöhung bei Atletico

UEFA Europa League Finale Marseille gegen Atletico Madrid
Doppeltorschütze im Europa League-Finale 2018Bild: Reuters/V. Kessler

Griezmann, der seit 2014 bei Atletico spielt, soll nach spanischen Presseberichten künftig deutlich mehr verdienen - von 20 Millionen Euro Jahresgehalt ist die Rede. Barca hatte angeblich 100 Millionen Euro Ablöse für den EM-Torschützenkönig von 2016 geboten, der Wechsel schien eigentlich beschlossene Sache gewesen zu sein. Nach dem 3:0-Triumph im Europa-League-Finale gegen Olympia Marseille, bei dem er mit einem Doppelpack der Held des Abends gewesen war, hatte sich Griezmann zunächst in Schweigen über seine Zukunft gehüllt.

Nach der Ankunft mit der Nationalmannschaft in Russland erklärte er dann, er habe sich entschieden. Es sei aber nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort, die Entscheidung bekannt zu geben. Dafür hatte er ganz offensichtlich seine eigene Sondersendung im Fernsehen und nicht eine x-beliebige Pressekonferenz bei der WM vorgesehen. Seine französischen Teamkollegen dürften aufgeatmet haben: Ein Thema, das wochenlang für Ablenkung sorgte, ist endlich vom Tisch.

jk/sn (sid,dpa)