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Großbank verlässt Katalonien

5. Oktober 2017

Die Unsicherheit um die Zukunft Kataloniens wirkt sich auf den Bankensektor aus. So verlegt das spanische Geldhaus Sabadell nun seinen Hauptsitz nach Alicante. Andere Banken könnten folgen.

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Spanien Sabadell-Bank in Barcelona
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS.com/M. Oesterle

Die spanische Banco Sabadell werde ihren Hauptsitz aus der gleichnamigen Stadt in Katalonien wegverlegen und nach Alicante an der Costa Blanca umziehen, berichtet das spanische Fernsehen. Es beruft sich dabei auf eine Entscheidung des Direktoriums des Geldhauses. Die Bank gilt als eine der größten in Spanien und als wirtschaftliches Schwergewicht in Katalonien.

Erst am Mittwoch waren die Aktien von Sabadell um 5,7 Prozent gefallen. Anleger sind besorgt über die Zukunft der Region, nachdem sich die Mehrheit der Katalanen für eine Abspaltung von Spanien ausgesprochen hatten. Eine Beruhigung des Konfliktes ist momentan nicht in Sicht. So haben die Parteien der katalonischen Regierungskoalition für den kommenden Montag zu einer Parlamentssitzung aufgerufen, bei der die Unabhängigkeit erklärt werden könnte. Jedoch hat das spanische Verfassungsgericht die Sitzung verboten.

Auch die Caixabank berät über Umzug

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters plant die spanische Zentralregierung ein Dekret, welches den Abzug von Unternehmen vereinfachen soll. Laut Reuters ist der Erlass auf die spanische Bank Caixabank zugeschnitten. Diese gilt als die größte Bank Kataloniens. Sie will an diesem Freitag in einer Sitzung über einen möglichen Umzug beraten.

Das Vorhaben wäre ein klares Signal und ein weiterer Schlag für die Finanzbranche in Katalonien. Am eigentlichen Geschäft bei den Banken wird sich durch die Verlegung des Firmensitzes allerdings wenig ändern. Für den Aktienkurs von Sabadell geht der Umzugsplan bisher auf. Die Papiere zogen wieder um sechs Prozent an - wohl auch, weil Gerüchte über den Umzug schon seit dem Mittag die Runde gemacht hatten.

Die Banco Sabadell ist nicht das erste Unternehmen mit einer solchen Entscheidung. Vor zwei Tagen gab mit dem Biopharma-Unternehmen Oryzon eine erste größere Firma eine Verlegung des Spanien-Sitzes von Barcelona nach Madrid bekannt.

nm/jj (dpa/rtr)