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Großer Smogalarm in China

25. Februar 2014

Seit Tagen hält der extreme Smog den Norden und Osten Chinas im Würgegriff. Teilweise sind die Werte um das 34-fache erhöht. Laut einer Studie sterben bis zu 500.000 Chinesen jährlich an den Folgen der Luftverschmutzung.

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Smog in Peking (Foto: Getty Images)
Bild: STR/AFP/Getty Images

Wegen des schlimmen Smogs in China haben die Behörden für rund 400 Millionen Chinesen im Norden und in den mittleren Regionen des Landes die zweithöchste Alarmstufe "Orange" ausgerufen. Die Luftwerte für den besonders gefährlichen Feinstaub erreichten in Peking das 17- bis 20-fache des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwertes. Das Meteorologische Zentrum verhängte den Smogalarm für die Metropolen Peking und Tianjin sowie die sechs Provinzen Hebei, Shanxi, Shandong, Henan, Shaanxi und Liaoning. In der nordöstlich von Peking gelegenen Stadt Tangshan wurde sogar das 34-fache des WHO-Richtwertes gemessen.

Smog als Todesursache

Die langfristigen Folgen der hohen Schadstoffbelastungen sind fatal: Der frühere chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu schätzt in einer jüngsten Studie, dass jedes Jahr zwischen 350.000 und 500.000 Chinesen vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung sterben.

Eine frühere Untersuchung geht sogar noch weiter und schätzt, dass allein 2010 rund 1,2 Millionen Menschen an den Folgen des superkleinen Feinstaubs mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer (PM2,5) ums Leben kamen. Diese Schadstoffe gehen über die Lunge direkt ins Blut. In den Krankenhäusern der chinesischen Hauptstadt steigt die Zahl der Patienten mit Atemwegsproblemen oder Augenreizungen. "Wir haben viel mehr Patienten", berichtet eine Mitarbeiterin im chinesisch-japanischen Freundschaftshospital in Peking. Als "fast unbewohnbar" hatte eine Studie der Shanghaier Akademie der Sozialwissenschaften die Hauptstadt beschrieben und damit für Wirbel gesorgt.

Fahrradfahrer mit Gasmaske in Peking (Foto: rtr)
Der Feinstaub verursacht akute AtemwegserkrankungenBild: Reuters

Autos und Industrie sind schuld

Nach dem verheerenden Smog im vergangenen Winter hatte Peking im Herbst seine Notfallpläne verkündet. So sind bei der höchsten Alarmstufe "Rot" massive Fahrverbote und Fabrikschließungen geplant.

Als Feinstaub bezeichnet man winzige Partikel, die für eine gewisse Zeit in der Luft schweben und beim Einatmen die Gesundheit gefährden können. Sie stammen aus natürlichen Quellen - etwa als Folge von Bodenerosion - oder sind vom Menschen verursacht. Als Hauptquelle von Feinstaubbelastungen in Ballungsgebieten gelten Straßenverkehr und Industrie. Die Teilchen kommen in Dieselruß, Reifenabrieb oder in Abgasen von Kraftwerken vor.

as/sc (dpa, afpe, ape, rtre)