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Politik

Größtes Militärmanöver seit dem Kalten Krieg

28. August 2018

Russland schickt kommenden Monat 300.000 Soldaten ins Manöver. In Sibirien und im Fernen Osten sollen sie unter Beteiligung von tausenden Panzern, mehr als 1000 Flugzeugen und zwei Flottenverbänden den Ernstfall üben.

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Russisches Manöver im Jahr 2017
Bild: picture-alliance/dpa/A.Novoderezhkin

Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprach von der größten Militärübung seit 1981, die vom 11. bis 15 September unter dem Namen "Wostok-2018" auf fast allen Militärgeländen im Osten Russlands stattfinden wird. Neben den Hunderttausenden Soldaten sollen rund 36.000 militärische Geräte wie Panzer und gepanzerte Truppentransporter, etwa 1000 Flugzeuge und Hubschrauber und dazu die gesamte russische Pazifikflotte und die Nordflotte zum Einsatz kommen. Auch die Luftlandetruppen sollen vollständig beteiligt werden. Stattfinden solle das Ganze "unter Bedingungen, die so genau wie möglich einem echten Kampf ähneln", sagte Minister Schoigu laut Agentur Interfax.

Kritik aus Japan

An einigen Phasen des Manövers sollen den Angaben zufolge auch Soldaten aus China und der Mongolei teilnehmen. Präsident Wladimir Putin sei zur Zeit des Manövers beim Fernöstlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok und werde dort auch Chinas Staatschef Xi Jinping treffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es sei aber kein gemeinsamer Besuch der Militärübung geplant.

Kritik an dem Großmanöver kommt aus Japan. Man beobachte die russisch-chinesische Kräftebündelung im Fernen Osten mit Sorge, heißt es aus dem japanischen Außenministerium.

300.000 russische Soldaten vs. 40.000 von der NATO

Bei dem wahrscheinlich größten NATO-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges sollen vom 25. Oktober bis 7. November mehr als 40.000 Soldaten aus etwa 30 NATO- und Partnerstaaten gemeinsam trainieren. Es wird hauptsächlich in Norwegen abgehalten. Allein die Bundeswehr schickt rund 8000 Soldaten, etwa 100 Panzer und insgesamt mehr als 2000 Fahrzeuge.

Die Größenordnung des russischen Manövers mit rund 300.000 Soldaten wird auch im Vergleich zur Gesamtstärke der Bundeswehr deutlich. Die deutschen Streitkräfte verfügen insgesamt über fast 180.000 Soldaten. Noch größer als "Wostok-2018" war  - noch zu Zeiten der Sowjetunion - das Manöver "Sapad-81" im Jahr 1981.

Vergangenes Jahr hatte Russland sein sommerliches Großmanöver an der Westgrenze abgehalten. An "Sapad-2017" waren nach Angaben aus Moskau rund 12.700 Soldaten beteiligt. NATO-Vertreter gingen jedoch davon aus, dass die Zahlen deutlich höher lagen.

qu/rb (dpa, rtr ,afp)