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Trainingslager der Frauen

20. Mai 2011

Nicht mehr lange dauert es bis zum Anpfiff der Weltmeisterschaft in Berlin: Die deutschen Fußballfrauen werden im letzten Trainingslager vor der WM noch einmal durch die Mangel genommen.

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Bundestrainerin Silvia Neid im letzten Trainingslager der deutschen Spielerinnen in Herzogenaurach (Foto: DW/Silke Wünsch)
Feinabstimmung im DFB-TeamBild: DW

Wenige Wochen vor dem Anpfiff der Frauenfußball-Weltmeisterschaft hat das deutsche Team sein Trainingslager im fränkischen Herzogenaurach bezogen. Hier auf dem Sportcampus des Sportartikelherstellers "adidas" bekommen die Spielerinnen den letzten Feinschliff. Klares Ziel dieser Mission: Zum dritten Mal hintereinander Weltmeister zu werden. "Alles andere würde man uns auch nicht abnehmen", sagt Teammanagerin Doris Fitschen. Die ehemalige Nationalspielerin freut sich vor allem darüber, dass die Unterstützung durch den DFB in den letzten Jahren so stark zugenommen hat. Umsorgt und gepflegt von Sponsoren sowie von einem fähigen Trainerteam und guten Sportmedizinern ist die Mannschaft für das Turnier gerüstet.

Die Frauen sind hoch motiviert – auch wenn sie in den letzten Wochen schwer gerackert haben. Die Lehrgänge waren physisch und psychisch anstrengend. "Am Anfang der WM-Vorbereitung sind die Spielerinnen noch lachend auf den Trainingsplatz gerannt", erzählt Renate Lingor, Beraterin und Mitglied des DFB-Organisationskomitees. Jetzt sehe man ihnen allerdings an, was sie im Training geleistet haben.

Testspiele gegen männliche Jugendteams

Die Managerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, Doris Fitschen (l.), und die Nationalspielerinnen Nadine Angerer (M.) und Ariane Hingst lachen in Herzogenaurach auf einer Pressekonferenz. (Foto: dapd)
Gute Laune trotz hartem TrainingBild: dapd

"Hier geht es ja auch nicht um Spaß", meint Torfrau Nadine Angerer. Um so gut zu sein, müsse man eben viel athletischer arbeiten. Und schließlich wisse man ja, wofür man das macht. So wurden in den letzten Wochen immer wieder Testspiele gegen B-Jugendmannschaften ausgetragen. Die Jungen sind mit ihren 16, 17 Jahren körperlich schon sehr weit, aber noch nicht stark genug, um die Frauennationalmannschaft kampflos vom Platz zu schießen. So haben die Spielerinnen mit den männlichen Jugendmannschaften gute und adäquate Trainingspartner. Für Nadine Angerer ist das der beste Weg, zu sehen, wo man als Team steht.

Mittelfeldspielerin Ariane Hingst freut sich, dass die Öffentlichkeit die Fußballerinnen viel mehr wahr nimmt als früher. Natürlich hoffen alle Spielerinnen, dass die WM 2011 eine ähnlich große Party wird wie das Sommermärchen von 2006. Und sie werden alles tun, den Titel zum dritten Mal zu holen. Bisher sind gut 600.000 Tickets für die WM-Begegnungen verkauft worden, die Gruppenspiele mit deutscher Beteiligung sind ausverkauft. WM-Organisatorin Renate Lingor ist guter Dinge, dass der Ticketverkauf während des Turniers weiter brummen wird.

Training in Herzogenaurach

In Herzogenaurach konnte man sich beim öffentlichen Training über den Zustand der Mannschaft selbst ein Bild machen – Die Mädchen wirken fit und ordentlich austrainiert. Nationaltrainerin Sylvia Neid und ihr Team sind mit auf dem Feld, spielen auch mit. Das Training kommt ganz ohne Trillerpfeifen aus, alles geht über Zurufe und Blicke. Und beim Trainingsspiel sind genau die Spielzüge und Flanken zu sehen, auf die wir uns bei der WM freuen können. Ende Mai wird Sylvia Neid den endgültigen Kader bekannt geben – fünf Spielerinnen müssen noch um ihre Nominierung bangen. Am 24. Juni spielt die deutsche Mannschaft in Berlin das WM-Eröffnungsspiel gegen das Team aus Kanada.

Autorin: Silke Wünsch
Redaktion: Arnulf Boettcher