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Höhen-Flug

10. Juni 2002

Der irische Billigflieger Ryanair trotzt der weltweiten Luftfahrtkrise: Der Billigflieger hat im Geschäftsjahr 2001/2002 ein Rekordergebnis erzielt. Und die Firma will weiter wachsen.

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2001: Ryanair startet durchBild: AP

Trotz der Terroranschläge am 11. September und dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien stieg der Gewinn nach Steuern im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 150,4 Millionen Euro. Dies ist ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Passagiere stieg um 38 Prozent.

Ryan Air Michael O'Leary und sein Flugzeug
Ryanair Michael O'Leary und sein FlugzeugBild: AP

Ryanair-Chef Michael O'Leary erwartet auch in Zukunft ein kräftiges Wachstum. Die Fluggesellschaft, die 76 Strecken in 13 europäischen Ländern unterhält, beförderte im abgelaufenen Jahr 11,1 Millionen Fluggäste und damit 38 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Überraschender Erfolg in Deutschland

Für das laufende Jahr rechnet Ryanair allein auf den deutschen Flugstrecken mit zwei Millionen Passagieren. Am Flughafen Hahn im Hunsrück, den Ryanair kürzlich zu seinem zweiten europäischen Drehkreuz aufwertete, erzielte die Fluglinie in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben eine Auslastung von 80 Prozent.

Flughafen Frankfurt Hahn
Flughafen Frankfurt-HahnBild: AP

"Viele Deutsche fahren 200 Kilometer,nur um die günstigen Tarife von Ryanair zu nutzen", sagte O'Leary. Der ehemalige US-Luftwaffenstützpunkt Hahn war monatelang Streitpunkt zwischen Ryanair und der Lufthansa. Mitte März hatte das Landgericht Köln der irischen Gesellschaft verboten, mit der Bezeichnung 'Frankfurt-Hahn' als deutschem Abflugort zu werben. Da Hahn rund 120 Kilometer von der Mainmetropole entfernt liegt, hatte das Gericht die Werbung mit Blick auf Lage und Erreichbarkeit des Flughafens als irreführend bezeichnet.

Inzwischen haben Ryanair und die Lufthansa ihren Streit beigelegt. Ryanair dürfe nun wieder uneingeschränkt mit dem im Hunsrück gelegenen Fluglandeplatz als 'Frankfurt-Hahn' werben, teilte das Kölner Oberlandesgericht (OLG) am Montag (10. Juni 2002) mit.

Konkurrenz der Billigflieger

Ryanair war biszur kürzlich besiegelten Übernahme von Go-Fly durch die britische Gesellschaft easyjet Europas größter Billigflug-Anbieter und ist seither die Nummer Zwei. O'Leary begrüßte den Zusammenschluss als Zeichen für die erwartete Konsolidierung des Discount-Flugmarktes in Europa.

Er rechne damit, dass Ryanair weiterhin einen Kostenvorsprung genießen werde. "Da Ryanair seine Flugpreise weiter reduziert, wird die Preisschere zwischen uns und all unseren Konkurrenten größer", sagte er. Zugleich hob O'Leary die Prognosen für das Verkehrswachstum. In den kommenden zwei Jahren werde mit einem jährlichen Zuwachs von 30 bis 35 Prozent gerechnet, erklärte der Ryanair-Chef. (arn)