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Hörspielpreis für Lesung von Kontoauszügen

29. März 2005
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Der angesehene Hörspielpreis der Kriegsblinden geht in diesem Jahr an den in München lebenden Autor Stefan Weigl für sein Hörspiel "Stripped - ein Leben in Kontoauszügen". Mit seinem 47-minütigen, rhythmisch-musikalisch zugespitzten Vortrag der eigenen Kontoauszüge wage es Weigl, "den letzten Hort der Privatheit" der medialen Öffentlichkeit preiszugeben.

In dem Hörspiel des 1962 geborenen Münchners werde der maschinell erstellte Papierstreifen des Kontos "zum eigentlichen Dokument menschlicher Individualität und zugleich ihrer fortwährenden Aufhebung durch ökonomische Zwänge", urteilte die Jury aus Fachkritikern und Kriegsblinden.

Das am 24. Mai 2004 vom Westdeutschen Rundfunk erstmals gesendete Stück sei in seiner eindringlichen Verdichtung in Form einer Sozialreportage "ein Glücksfall für das Medium Radio", das Verarmung inmitten einer Wohlstandsgesellschaft thematisiere und gleichzeitig mit dem Voyeurismus des Reality-TV spiele.