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Haare zeigen Herzinfarkt-Risiko an

8. September 2010
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Haare (Foto: Flickr/cc-by-nc-sa)
Bild: cc-by-nc-sa/Frau Blau Auf Pauli

Ein drohender Herzinfarkt kündigt sich schon Monate vorher in den Haaren des Patienten an. Das haben kanadische Forscher der University of Western Ontario herausgefunden. Sie stellten fest, dass sich das Stresshormon Cortisol in den Haaren ablagert. Bisher wurde der Cortisol-Gehalt nur in Blut, Speichel und Urin gemessen. Damit aber, so die Wissenschaftler, lasse sich nur das Stress-Niveau der vergangenen Stunden oder Tage ermitteln. Haare hingegen wachsen im Schnitt einen Zentimeter pro Monat. Mit einem mehrere Zentimeter langen Haar können somit Aussagen über den Cortisol-Gehalt für einen viel längeren Zeitraum getroffen werden.

Für ihre Studie werteten die Forscher Haarproben von 56 Männern aus, die wegen Herzinfarkten in eine Klinik eingeliefert wurden. Beim Vergleich mit den Proben von Patienten, die man wegen anderer Probleme in dem Krankenhaus behandelte, zeigte sich, dass die Haare der Herzpatienten durchgehend ein höheres Cortisol-Niveau hatten.

Nach Betrachtung herkömmlicher Risikofaktoren wie Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Rauchen und der Familiengeschichte halten die Forscher die Kontrolle der Haare daher für "die beste Vorhersagemöglichkeit" für Herzinfarkte.

Autor: Andreas Ziemons (mit AFP, dpa)
Redaktion: Judith Hartl