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Hackerangriff auf deutsche Parteien

20. September 2016

Kam die Attacke erneut aus Russland? Jedenfalls sind deutsche Parteien in diesem Sommer zum Ziel eines groß angelegten Cyberangriffs geworden.

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Symbolbild Hacker (Foto: Imago/Reporters)
Bild: Imago/Reporters

Politiker und Mitarbeiter mehrerer Parteien erhielten am 15. und 24. August E-Mails, die vermeintlich aus dem NATO-Hauptquartier stammten, berichtet der Rechercheverbund von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR. Darin habe sich ein Link befunden, über den Spähsoftware auf den betroffenen Rechner gelangt sei.

Sicherheitsexperten der Bundesregierung nehmen den Vorfall sehr ernst. Sie befürchten, dass eine ausländische Macht Geheimnisse aus dem Berliner Politikbetrieb ausspäht, um die Bundestagswahl im kommenden Jahr zu beeinflussen.

Nach Angaben von Regierungsexperten deutet der Fall auf russische Hacker hin. Auch hinter den Cyberattacken auf den Bundestag 2015 und auf die CDU-Zentrale in Berlin im Frühjahr 2016 steckten Hacker mit staatlichem, mutmaßlich russischem Hintergrund. Die Hackergruppe ist unter den Bezeichnungen "Sofacy" und "APT28" bekannt.

NATO und BND wurden aufmerksam

Der aktuelle Cyber-Angriff sei der NATO und dem Bundesnachrichtendienst (BND) aufgefallen, heißt es bei "SZ", NDR und WDR. Das Abwehrzentrum des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei am 7. September gewarnt worden. Dort habe man den Fall so ernst genommen, dass BSI-Präsident Arne Schönbohm am 9. September persönlich die Fraktionen im Bundestag informiert habe. Schönbohm bestätigte dies dem Rechercheverbund. Ihm sei es wichtig, dass sich die Parteien vor Ausspähung schützten.

In den USA war die Demokratische Partei inmitten des Präsidentschaftswahlkampfs Opfer eines Hackerangriffs geworden, in deren Folge die Parteiführung zeitweise in Bedrängnis geriet.

rb/sti (WDR, SZ, afp, dpa)