1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Haiti: Präsident soll zurücktreten

30. November 2013

Bei landesweiten Protesten in Haiti haben tausende Menschen erneut den Rücktritt von Präsident Michel Martelly gefordert. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

https://p.dw.com/p/1AQt7
Haitis Präsident Michel Martelly (Foto: ap)
Bild: AP

In der Hauptstadt Port-au-Prince zogen aufgebrachte Demonstranten vor die US-Botschaft, weil sie der Regierung in Washington Einflussnahme auf die Politik ihres Landes vorwarfen. Von UN-Blauhelm-Soldaten unterstützte Bereitschaftspolizisten versperrten den Zugang zu der Landesvertretung und setzten Tränengas gegen die Menge ein. Auch in anderen Städten gab es Proteste.

Parlament und Regierung in Haiti streiten über die Abhaltung von Senatswahlen, die eigentlich schon vor fast zwei Jahren hätten stattfinden sollen. Bemühungen religiöser Verbände zur Vermittlung zwischen Präsident Martelly und den Präsidenten der Parlamentskammern scheiterten.

Senats- und Regionalwahlen im Januar?

Seit Wochen mehren sich in Haiti Proteste gegen den Staatschef. Dessen Regierung wird von Kritikern für die anhaltende Armut in dem Karibikstaat verantwortlich gemacht. Bei Demonstrationen kam es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des Präsidenten sowie der Polizei.

Im Januar sollen nun die Senats- und Regionalwahlen stattfinden. Martelly hatte den Termin zuvor mehrfach verschoben. Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und kämpft noch immer mit den Folgen des verheerenden Erdbebens von Januar 2010. Dabei kamen mehr als 200.000 Menschen ums Leben, mehr als eine Million wurden obdachlos. Bis heute leben viele in Notunterkünften.

re/ml (afp, kna)