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Hamburg – Die Schöne am Wasser

Anne Terméche3. September 2012

Wie man es dreht und wendet, Wasser ist das Thema der Hansestadt – ob es nun im Hafen schwappt oder vom Himmel fällt.

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Hamburg Panorama bei Nacht vom Wasser aus gesehen(Foto: Fotolia/Marco281)
Schick: die neue HafencityBild: Fotolia/Marco2811

Das Schmuddelwetter gehört zu Hamburg wie der Hafen und die Elbe. Grauer, nicht enden wollender Nieselregen – die Hamburger erdulden diesen Zustand mit hanseatischem Gleichmut. Ohne Regenschirm geht man hier ohnehin nicht vor die Tür.

Hamburg # 12.03.2011 # Hin & weg

Aber natürlich gibt es auch die ganz anderen Tage, mit der Sonne im Gesicht, dem Wind im Haar und dem Meer in der Nase – obwohl die See 100 Kilometer elbabwärts entfernt ist. Die Hamburger besingen das Wasser in Seemannsliedern, sie befahren und bebauen es, sie machen drauf und drum herum Sport und natürlich machen sie Geschäfte damit. Deutschlands größter Seehafen ist seit mehr als 800 Jahren das Zentrum Hamburgs. Dem Handel mit der Welt verdankt die Hansestadt alles: Ihre Wirtschaftskraft, ihre Weltoffenheit, ihre stilvolle Architektur und selbst ihr berühmtes Amüsierviertel. St. Pauli wurde, was es ist, weil hier Matrosen ihre Heuer durchbrachten – lange, lange bevor hier die Beatles im Starclub zur Weltkarriere aufbrachen und noch länger vor den Nachtschwärmern, die hier heute feiern.

Hamburg - drei Reisetipps

Wer die Hamburger verstehen will, muss wissen, dass sie distanziert, aber freundlich sind. Wie vieles in Hamburg wirkt dies fast ein wenig Englisch. Wer Hamburg verstehen will, der sollte einen Streifzug durch die Stadtviertel starten. Das Schanzenviertel mit seinen türkischen, asiatischen und portugiesischen Geschäften und Restaurants steht für multikulturelles Flair, jetzt ziehen aber mehr und mehr Besserverdiener her. Eppendorf mit seinen Wohnhäusern aus der Gründerzeit steht für hanseatische Bürgerlichkeit. An der Elbchaussee wetteifern seit Generationen die Villen der Reichen um den schönsten Blick auf die Elbe. Und im Karoviertel hat sich die Designerszene niedergelassen.

Gerne wohnen die Hamburger dort, wo sie vom Garten oder Wohnzimmer aus auf die Elbe und die großen Schiffe schauen können. Und weil sich das in einer der reichsten Städte Deutschlands beileibe nicht jeder leisten kann, ist der Elbstrand ein beliebter Treffpunkt für alle Hamburger. Dort trinken sie ihr Bierchen, schauen den Containerschiffen nach oder winken den Touristen zu. Die tuckern auf Barkassen staunend durch die Hamburger Wasserwelt , erleben vielleicht zum ersten Mal dicke Pötte zum Greifen nah, fahren unter den Brücken der mittelalterlichen Speicherstadt hindurch, vorbei an der hypermodernen Hafencity – einem modernen Stadtteil mit Wohn- und Bürogebäuden, der gerade auf dem Hafengelände entsteht. Die Elbphilharmonie mit ihrer markanten Silhouette ist ihr architektonisches Highlight – wenn sie denn irgendwann mal fertig wird.

Mein Hamburg # 10.05.2008 # Hin & weg

Mit der Hafencity erfindet sich Hamburg gerade neu. Die Hamburger werden am Ende 40 Prozent mehr Fläche zur Verfügung haben. Und die Hafencity schafft eine Verbindung zwischen Innenstadt und Hafen. Ein ehrgeiziges städtebauliches Projekt, das polarisiert und Hamburg in Sachen Architektur gerade zur aufregendsten Stadt Deutschlands macht. Also nichts wie hin – nur eben den Regenschirm nicht vergessen.