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Hamilton auf der Pole, Vettel Vierter

Tobias Oelmaier/Kalle Cops25. November 2012

Sebastian Vettel geht als Vierter immer noch vier Plätze vor seinem Konkurrenten Fernando Alonso ins letzte Saisonrennen in Sao Paulo. Rang vier im Rennen würde für den Deutschen abermals die WM bedeuten.

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Sebastian Vettel schaut beim Qualifying in Brasilien aus einem Helm (Bild: Getty Images)
Bild: Getty Images

"Der Platz ärgert mich jetzt", sagte Sebastian Vettel missmutig nach dem Qualifying in Sao Paulo. Rang vier gehört zu seinen schlechteren Trainingsergebnissen in dieser Saison. Und das ausgerechnet vor dem alles entscheidenden letzten Rennen. Hier und da sei er ein bisschen zu schüchtern gewesen, so der Führende der WM-Wertung. Aber es gebe genügend Beispiele dafür, "dass man auch von Platz vier aus gewinnen kann."

Dabei ist ein Sieg gar nicht nötig in Sao Paulo. Es reicht schon, sich einfach von Fernando Alsonso im Ferrari nicht überholen zu lassen. Denn der Spanier landete im Qualifikationstraining sogar nur auf Rang acht. Interessant wird sein, wie sich die Teamkollegen der beiden Hauptprotagonisten ins Renngeschehen einmischen werden: Vettels Red-Bull-Mitstreiter Mark Webber war nämlich Drittschnellster am Samstag, Ferraris zweiter Mann, Felipe Massa, wurde Fünfter.

Wird Ferrari wieder tricksen?

Nicht auszuschließen, dass man sich in Alonsos Teams wieder einen Trick einfallen lässt, um den Titelkandidaten weiter nach vorne zu schieben. In Austin, beim letzten Rennen, hatte man an Massas Getriebe getrickst, und damit eine Strafversetzung des Brasilianers provoziert. In seiner Heimatstadt komme das aber nicht in Frage, sagte Massa nach dem Qualifying. "Auf keinen Fall. Das lasse ich nicht zu. Selbst wenn es kaputt ist. Dann fahre ich halt mit einem kaputten Getriebe," schob Massa jeden Manipulationsverdacht von sich.

Fernando Alonso fährt in seinem Ferrari auf dem Formel 1-Kurs in Sao Paulo (Bild: Getty Images)
Fernando Alonso kam in Sao Paulo im Qualifying nur auf Rang achtBild: Getty Images

Der Trainingsschnellste ging angesichts des Titelkampfes ein wenig unter. Der Brite Lewis Hamilton eroberte mit einer bravourösen Fahrt die Pole Position vor seinem Landsmann Jenson Button. Niko Hülkenberg landete im Force India auf Rang sieben, Nico Rosberg wurde Zehnter. Michael Schumacher kam im letzten Qualifikationstraining seiner Formel 1-Karriere auf den 14. Platz.

Vettel ist der Favorit

Die Rechnung vor dem titelentscheidenden Großen Preis von Brasilien ist einfach und spricht für den Weltmeister: 13 Punkte liegen zwischen dem führenden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und seinem Verfolger Fernando Alonso im Ferrari. Selbst im Fall eines Alonso-Sieges reicht Vettel am Sonntag (25.11.2012, 17.00 Uhr MEZ) ein vierter Rang zum WM-Hattrick. Alonso macht sich deshalb keine Illusionen. "Es wird schwierig, das aufzuholen", sagte der Spanier. "Und wenn Vettel den Titel gewinnt, werde ich ihm gratulieren."

Weil Vettel mehr Saisonsiege als Alonso (5:3) aufweist, muss der Ferrari-Pilot im Duell der beiden Doppel-Champions sogar 14 Zähler wettmachen. "Wir müssen mindestens aufs Podium und dann schauen, wo Sebastian Vettel landet. Das liegt nicht in unserer Hand", meinte Alonso. "Aber wir haben nichts zu verlieren, sondern können nur gewinnen." Im Rennen rechnet Alonso mit Rang zwei, "wenn's normal läuft". In dem Fall dürfte Vettel nur Achter werden, sonst wäre der Traum des Spaniers vom dritten Titel nach 2005 und 2006 geplatzt.

Schumacher-Abschied ohne Wehmut

Porträtfoto von Michael Schumacher (Bild: dpa)
Michael Schumacher bestreitet in Brasilien seinen letzten Formel 1-Grand PrixBild: picture-alliance/dpa

"Das Beste rausholen und das Rennen so gut wie möglich genießen" will Michael Schumacher. "Wir sind nicht im WM-Kampf." Er gehe entspannt in sein letztes Rennen, versicherte der Mercedes-Pilot. Nach "zwanzig überwiegend guten Jahren" ist für ihn am Sonntag endgültig Schluss mit der Formel 1. "Ich verspüre keine Wehmut", versicherte der siebenmalige Weltmeister. "Ich habe neben der Formel 1 ein Leben, darauf freue ich mich." Seine Gemütslage und Situation seien anders als 2006, als er erstmals zurückgetreten war – und dann gut drei Jahre später ein Comeback feierte. Damals hatte er – ebenfalls in Sao Paulo – beim Saisonfinale noch minimale Chancen auf den achten WM-Titel gehabt.

Fernando Alonso, später bei Ferrari sein Nachfolger, triumphierte aber. So blieb es bei Schumachers sieben WM-Titeln. Womöglich ein Rekord für die Ewigkeit. Wie manch anderer auch: Er gewann 91 Rennen, holte 68 Mal die Pole-Position und fuhr 77 Mal die schnellste Rennrunde. Das ist aber nur ein kleiner Auszug aus dem Rekordbuch des Rheinländers. Dass Schumacher jetzt im WM-Kampf seinem jungen Kumpel Vettel die Daumen drückt, ist hinlänglich bekannt. "Mit Sebastian bin ich seit langem befreundet. Wir sind beide auf meiner Kart-Heimstrecke in Kerpen aufgewachsen", sagte er.