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Hamilton beschert Mercedes die Team-WM

11. November 2018

Nach dem Rennen von Brasilien ist auch die letzte Titelchance für Sebastian Vettel und Ferrari dahin. Weltmeister Hamilton fährt ein starkes Rennen, profitiert aber vom Pech Max Verstappens und Reifenfrust bei Ferrari.

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Formel 1 Großer Preis von Brasilien
Bild: Getty Images/N.Almeida

Der Titelträger hatte auch zwei Wochen nach seiner Krönung zum neuen Formel-1-Weltmeister allen Grund zur Freude: Lewis Hamilton ließ sich nach seinem Sieg beim Großen Preis von Brasilien von seiner Crew auf Schultern tragen. Auf dem Podium legte er eine kurze Samba-Einlage mit knapp bekleideten Brasilianerinnen hin. Sein Erfolg auf dem Kurs von Interlagos bei Sao Paulo brachte Mercedes vorzeitig den Triumph in der Konstrukteurswertung. Einziger Rivale war vor dem vorletzten Rennen der Saison Ferrari, jedoch platzte für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die ohnehin nur vage Hoffnung auf den Trostpreis. Der Deutsche wurde am Ende nur Sechster, sein finnischer Teamkollege wenigstens Dritter hinter Red-Bull-Pilot Max Verstappen.

"Es war heute im besten Stil", meinte Hamilton, der diesmal um den Sieg kämpfen musste. "Es ist eine Wahnsinnsreise mit dem Team. Wir alle haben dafür die letzten Jahre so hart gearbeitet. Wir haben als Einheit zusammengehalten."

Frustrierter Verstappen wird handgreiflich

Hamilton setzte in Brasilien in einem Reifen- und Überhol-Krimi vor Mexiko-Sieger Verstappen durch, der durch ein haarsträubendes Manöver von Esteban Ocon im Force India um den Sieg gebracht wurde. Der Niederländer hatte den Franzosen bereits überrundet, doch Ocon wollte wenig später wieder an Vettel vorbei. Im Senna-S kurz nach Start und Ziel versuchte er sich vorbeizudrängen und führte eine Kollision herbei. Verstappen kam von der Strecke ab, verlor die Führung wieder an Hamilton und musste das Rennen mit leicht lädiertem Boliden zu Ende fahren. "Der Wagen hat großartig funktioniert, das Team hatte die richtige Strategie. Und dann wirst du so rausgebracht. Mir fehlen die Worte", sagte Verstappen frustriert.

Formel 1 Großer Preis von Brasilien
Früher oft selbst Bruchpilot ärgert sich Max Verstappen diesmal über seine Rolle als "Unfallopfer"Bild: Getty Images/W.Taylor-Medhurst

Schon über Funk, beschimpfte er Ocon als "Idioten". Der Franzose bekam von den Stewards eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt. Verstappen hatte davon natürlich nichts. "Ich hoffe, er läuft mir im Fahrerlager nicht über den Weg", meinte Verstappen. Sie begegneten sich dann aber doch ganz schnell. "Er hat mich beim Wiegen rumgeschubst", schilderte Ocon das Zusammentreffen bei RTL. Bilder des französischen Senders Canal+ zeigten Handgreiflichkeiten, die von Verstappen ausgingen. Nach dem Vorfall wurden Verstappen und Ocon von den Formel-1-Rennkommissaren vorgeladen. Als Strafe brummten die Regelhüter dem Niederländer schließlich Sozialstunden auf, die er demnächst an zwei Tagen ableisten muss, um seinen Fehler wieder gutzumachen.

Keine Chance für Vettel

Ein Fiasko war das Rennen für Vettel, der mit harten Reifen an den Start ging und auf eine Ein-Stop-Strategie setzte. Allerdings verlor er auf den ersten Runden zwei Positionen an Valtteri Bottas und Räikkönen. Später überholte auch noch Verstappen. Nach seinem ersten Boxenstopp war Vettel daher nicht in Führung, sondern nur Dritter. Ferraris vermeintlicher Gummi-Trumpf war schon nach wenigen der insgesamt 71 Runden verspielt. Hinzu kam, dass die Asphalt-Temperaturen am Sonntag höher waren als bei den Runden an den Tagen zuvor. Spätestens als Vettel zum zweiten Mal die Reifen wechseln ließ, war der Tag für den Deutschen gelaufen.

Die große Bühne gehörte mal wieder Konkurrent Hamilton. Erstmals gewann der Brite ein Rennen nach einem vorzeitigen WM-Triumph. Es war der 72. in seiner Karriere. In zwei Wochen, beim Saison-Finale in Abu Dhabi könnte der 73. folgen.

asz/sw (sid, dpa)