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Hannover und Schalke vor dem Aus

Olivia Fritz4. April 2012

Die Hypothek aus den Viertelfinal-Hinspielen ist für Hannover und Schalke groß. Doch während 96 im Heimspiel gegen Atlético Madrid Chancen hat, hat es Schalke gegen Bilbao schwer.

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Hannovers Diouf feiert seinen Treffer mit Lars Stindl gegen Atletico Madrid. (Foto: Andres Kudacki/AP/dapd).
Bild: dapd

Vier Gegentore im eigenen Stadion – wer die grimmige Miene von Schalke-Chefcoach Huub Stevens im Viertelfinal-Hinspiel gegen Athletic Bilbao gesehen hat, weiß, wie es um die "Königsblauen" steht: Alles andere als das Ausscheiden wäre ein ziemlich großes Fußballwunder. Mit 2:4 unterlag Schalke vor einer Woche gegen die Spanier. Die Chancen auf das Halbfinale sind weniger als minimal. "Wunder gibt es nicht", sieht es Stevens daher gewohnt nüchtern. "Man muss realistisch sein." Die Ausgangslage sei nicht einfach – sogar eher schlecht, muss auch Manager Horst Heldt zugeben. "Angesichts des Hinspiels brauchen wir erst einmal eine demütige Haltung. Die sollten wir allerdings auf dem Platz ablegen." Drei Tore müsste Schalke mindestens auswärts schießen – also würden Ergebnisse wie 3:0, 4:1, 5:2 oder auch 5:3 reichen. Bei einem 4:2-Sieg ginge es in die Verlängerung. "Die Chance ist nicht groß, aber sie ist bis zum Ende da", stellt Stürmer Klaas-Jan Huntelaar fest.

Doch bei allen Rechenspielen – der Vorjahres-Halbfinalist der Champions League wird sich wahrscheinlich, zumindest für diese Saison, von der europäischen Bühne verabschieden. Für Schalkes spanischen Superstar Raúl wird es in Bilbao wohl der letzte Auftritt sein. Einzig Schalke-Chef Clemens Tönnies wagt den Blick zurück nach vorn: Vor genau einem Jahr siegte Schalke auswärts bei Inter Mailand mit 5:2 – dieses Ergebnis würde auch in diesem Jahr ausreichen.

Raúl schaut betrübt, wie die Spieler von Athletiv Bilbao jubeln. (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Bilbao traf im Hinspiel viermalBild: Reuters

Hannover träumt vom Halbfinale

Weitaus besser stehen die Chancen für den zweiten Bundesligisten, Hannover 96: Mit der großen Euphorie der Fans im Rücken im wieder einmal ausverkauften Stadion gehen die 96er guten Mutes in das Rückspiel gegen Atlético Madrid. "Wir haben bislang einen unbändigen Siegeswillen gezeigt, in der Liga und im Europacup", sagt Jan Schlaudraff. "Wenn wir die hervorragende Defensivleistung aus dem Hinspiel wiederholen, haben wir eine gute Möglichkeit." Sein Mannschaftskollege Christian Schulz verkündet sogar äußerst selbstbewusst: "Atlético sollte Respekt haben."

Nach dem 1:2 im Auswärtsspiel reicht Hannover ein 1:0-Sieg zum Weiterkommen. Etwas dagegen haben werden vor allem die beiden Spitzenspieler Diego, der Ex-Spielmacher von Werder Bremen, und Falcao, der schon im Hinspiel glänzte und traf. "Ich glaube, dass er der überragende Mann ist", meint Schlaudraff. Selbst wenn es nicht klappen würde mit dem Halbfinale, können die Niedersachsen stolz sein: Es sei die in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht die erfolgreichste Saison, die 96 je hatte, stellt Präsident Martin Kind fest. Gut 20 Millionen Euro hat Hannover durch den unerwarteten Erfolg in der Europa League bereits eingenommen – noch nie zuvor in der Vereinsgeschichte hatte Hannover das Viertelfinale im Europapokal erreicht. Und so gibt sich Kind mutig: "Ich denke, wir können weiterkommen." Auch Stürmer Ya Konan giert nach mehr: "Wir können Geschichte schreiben."