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Mumbai: Opferzahl steigt

28. September 2013

In der indischen Metropole ist die Zahl der Toten nach dem Einsturz eines Wohnhauses gestiegen. Die Helfer fürchten, dass noch mehr Menschen unter den Trümmern begraben sind. Das Haus galt als einsturzgefährdet.

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Helfer bergen Opfer in Mumbai (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es ist ein Wettkampf gegen die Zeit: je länger die Menschen unter den Brocken aus Stein, Beton, Stahl und Schutt begraben liegen, desto weniger Chancen haben die Helfer, Verschüttete noch lebend zu retten. Fast 50 Menschen konnten die Einsatzteams bislang aus den Trümmern befreien. Doch für mindestens 45 Bewohner kam jede Hilfe zu spät, sie wurden tot geborgen. Die Zahl der Todesopfer könnte weiter steigen, da viele Menschen noch vermisst werden.

Seit Freitagnachmittag suchen dutzende Retter in den Resten des eingestürzten Wohnhauses nach Verschütteten. Viele versuchten, mit bloßen Händen das Geröll aus dem Weg zu räumen. Fernsehbilder zeigten weinende Familienmitglieder, die sich um die Unglücksstelle drängten.Insgesamt 22 Familien sollen in dem Gebäude gewohnt haben.

Immer wieder stürzen Häuser ein

Das fünfstöckige Gebäude war in der Nacht zum Freitag in sich zusammengestürzt. Die meisten Bewohner hatten zum Zeitpunkt des Unglücks noch geschlafen. Bereits im April hatten die Behörden die Menschen aufgefordert, das Haus wegen Baufälligkeit zu räumen. In dem etwa 30 Jahre alten Gebäude wohnten Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Mumbai. Die Ursache des Einsturzes ist bislang nicht klar. Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der nach Angaben der Stadtverwaltung Veränderungen am Keller des 35 Jahre alten Hauses vorgenommen haben soll.

In der indischen Metropole sind in den vergangenen Monaten bereits fünf Gebäude eingestürzt. Oft verwenden Bauunternehmen minderwertige Materialien, immer wieder werden Vorschriften nicht eingehalten. Erst Ende Juni starben zehn Menschen beim Einsturz eines Gebäudes am Stadtrand von Mumbai. Im April kamen bei einem ähnlichen Unglück 74 Menschen ums Leben. In Mumbai herrscht große Wohnungsnot. Die wenigen freien Wohnungen sind so teuer, dass viele sie sich nicht leisten können. Mehr als die Hälfte der Einwohner lebt deshalb in Slums.

cw/ml (dpa, afp, rtr, ap)