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Kein Einheitsdenkmal in Berlin

13. April 2016

Das 2007 vom Bundestag beschlossene Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin zur Erinnerung an die Wende in der DDR und die Wiedervereinigung wird nicht gebaut. Der Bundestags-Haushaltsauschuss kippte das Projekt.

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Modell des gescheiterten Einheitsdenkmals in Berlin (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Foto: Milla&Partner

Mit dem einstimmig verabschiedeten Beschluss des Haushaltsausschusses wird die Bundesregierung aufgefordert, den Bau des Denkmals (im Artikelbild das Modell) nicht weiterzuverfolgen. Damit ist das Projekt nach Angaben des zuständigen Berichterstatters im Ausschuss, Rüdiger Kruse, gekippt. Eine weitere Entscheidung etwa im Parlamentsplenum sei nicht nötig.

Mit dem geplanten Denkmal hatte es wiederholt Schwierigkeiten gegeben. "Jetzt war noch Zeit, die Sache zu stoppen. Und das haben wir getan", sagte der CDU-Abgeordnete. Seine SPD-Kollegin Eva Högl erklärte: "Besser jetzt Schluss als eine never ending story".

Die "Einheitswippe"

Geplant war das Einheitsdenkmal als gigantische begehbare Wippe vor dem Berliner Schloss. Wenn sich genügend Besucher an einer Seite zusammenfänden - so die Idee - könnten sie gemeinsam den mächtigen goldschimmernden Koloss in Bewegung versetzen - nach dem Motto der friedlichen Revolution in der DDR "Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk.".

Ursprünglich sollte das Einheitsdenkmal zum 25. Jahrestag des Mauerfalls 2014 eingeweiht werden. Aber immer wieder wurde der Bau des ursprünglich von der Berliner Choreografin Sasha Waltz konzipierten und von den Architekten Johannes Milla und Sebastian Letz weiterentwickelten Denkmals verschoben. Verzögerungen hatte es unter anderem wegen der auf dem Areal entdeckten wilhelminischen Mosaiken und einer möglichen Verdrängung von Fledermäusen gegeben, außerdem aufgrund technischer Probleme. Zuletzt war zudem von einem Kostenanstieg von zehn auf 15 Millionen Euro die Rede. Weitere Steigerungen galten als wahrscheinlich.

Grütters bedauert Beschluss

Kulturstaatsministerin Monika Grütters bedauerte die Entscheidung des Haushaltsausschusses und verwies auf die zentrale Bedeutung der geplanten Anlage. Die Absage "trifft vor allem die vielen enthusiastischen Beteiligten und Befürworter, die dieses Denkmalvorhaben initiiert und über die Jahre begleitet haben", sagte die CDU-Politikerin.

wl/uh (dpa, afp, epd)