1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hazy Osterwald ist tot

28. Februar 2012

Der Schweizer Jazzmusiker, Komponist und Bandleader Hazy Osterwald ist tot. Er starb nach langer Krankheit im Alter von 90 Jahren. Internationalen Ruhm erlangte er Ende der 1950er Jahre mit dem "Kriminal-Tango".

https://p.dw.com/p/14BTY
Der Schweizer Musiker Hazy Osterwald spielt Trompete (Foto: dapd)
Bild: AP

Erst am 18. Februar hatte Osterwald seinen 90. Geburtstag im kleinen Kreis gefeiert. Eine geplante Party war abgesagt worden, nachdem sich seine Parkinson-Krankheit nach einer Infektion verschlimmert hatte. "Eine blöde Krankheit, die aber in keiner Hinsicht wehtut", ließ Osterwald verlauten, als sie vor zehn Jahren bei ihm diagnostiziert worden war. 1922 in Bern als Sohn des Fußballnationalspielers Adolf "Häsi" Osterwalder geboren, wollte Rolf Erich Osterwalder, so sein bürgerlicher Name, zuerst ebenfalls Fußballer werden, entschied sich dann aber doch für die Musik.

Osterwald war Trompeter, Pianist, Bandleader, Komponist, Texter, Choreograf, Arrangeur, Regisseur und Produzent in einer Person. Das Hazy-Osterwald-Sextett schaffte 1958 mit dem "Kriminaltango" den Durchbruch. Mit mehr als 900.000 verkauften Singles wurde der Song zum Welthit.

40 LPs und 125 Singles

Osterwald trat mit seiner Trompete mit vielen Schlager-Showgrößen seiner Zeit auf, wie Caterina Valente, Peter Alexander, Bill Ramsey oder Udo Jürgens. Er hatte eigene Fernsehshows und war auch in einigen Filmen zu sehen. Konzerte gab die Gruppe in der DDR, der Sowjetunion, Israel, Südamerika und den USA. In Innsbruck 1964 und in München 1972 stellte Osterwald mit seinen Musikern das offizielle Olympia-Orchester. Das Sextett spielte knapp 40 LPs und rund 125 Singles ein.

Osterwald nannte als Vorbilder Count Basie, Frank Sinatra oder Glenn Miller. Er wurde unter anderem mit den Swiss Jazz Lifetime-Achievement Award für sein Lebenswerk geehrt. Seit 1985 lebte der vierfache Vater mit seiner dritten Frau Eleonore in Luzern.

mm/sc (dpa, dapd)