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Hecking übernimmt in Wolfsburg

Andreas Sten-Ziemons22. Dezember 2012

Dieter Hecking verlässt den 1. FC Nürnberg und wird neuer Trainer des VfL Wolfsburg. Eine unerwartete Wende bei der Trainersuche des Werksvereins – bislang war nämlich ein anderer als Top-Favorit gehandelt worden.

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Fußball Trainer Dieter Hecking (Foto: David Ebener)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Trainersuche beim VfL Wolfsburg ist vorbei. VfL-Sportdirektor Klaus Allofs hat, nachdem er sich zuvor lange Zeit gelassen hat, die Verpflichtung eines neuen Trainers bestätigt und dabei für eine Überraschung gesorgt: Der Neue ist nämlich kein Anderer als Dieter Hecking, der bislang bei Liga-Konkurrent 1. FC Nürnberg unter Vertrag stand. Der 48-Jährige war seit 2009 bei den Nürnbergern tätig und hatte seinen Vertrag beim "Club" erst vor Saisonbeginn sogar noch bis 2014 verlängert. In den kommenden Tagen soll er offiziell in Wolfsburg vorgestellt werden und einen Vertrag bis 2016 unterschreiben.

"Ich hatte gute Gespräche mit Klaus Allofs", sagte Hecking der Zeitung "Bild am Sonntag". "Er hat mir erklärt, warum er mich unbedingt haben will und mir die Perspektiven aufgezeigt. Natürlich spielen auch wirtschaftliche und familiäre Dinge eine Rolle." Heckings Familie wohnt in Bad Nenndorf, rund 110 Kilometer von Wolfsburg entfernt. In Nürnberg betrug die Entfernung zum Wohnort und seinen vier Kindern für Hecking noch rund 500 Kilometer.

Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass Hecking mit sofortiger Wirkung innerhalb der Bundesliga zu einem anderen Verein wechselt. Ende August 2006 verließ er Alemannia Aachen nach dem dritten Spieltag und wechselte zu Hannover 96. Auch damals spielten vorgeblich persönliche und familiäre Gründe eine Rolle.

Bundesliga-Erfahrung schlägt großen Namen

Fußball Bundesliga 10. Spieltag : 1. FC Nürnberg - VfL Wolfsburg am 03.11.2012 im easyCredit-Stadion in Nürnberg (Bayern). Der Nürnberger Chef-Trainer Dieter Hecking (l) und der Wolfsburger Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner unterhalten sich vor Spielbeginn. (Foto: David Ebener/dpa)
Dieter Hecking im Gespräch mit seinem Vorgänger Lorenz-Günther KöstnerBild: picture-alliance/dpa

Die Verpflichtung von Hecking darf man durchaus als Überraschung bezeichnen. Besonders, da VW-Konzern und Verein zuletzt die dauerhafte Teilnahme am Europapokal als Ziel formuliert hatten. Zwar saß Hecking fast 400 Mal in der 1. und 2. Bundesliga als Trainer auf der Bank, aber er hat in seinem Trainerleben noch nie einen Spitzenverein der Bundesliga trainiert. Auch im Europapokal besitzt er nur geringe Erfahrung. Mit dem damaligen Zweitligisten Aachen schaffte er es in der Saison 2004/2005 im UEFA-Cup aber immerhin in die Zwischenrunde. Nun löst er beim VfL Interimscoach Lorenz-Günther Köstner ab, der wieder auf seinen eigentlichen Posten als Cheftrainer der 2. Mannschaft der Wolfsburger zurückkehrt.

Zuvor war lange Zeit ein Trainer als Favorit auf den Trainerposten beim VfL Wolfsburg gehandelt worden, der international einen deutlich größeren Namen trägt als Dieter Hecking. Bernd Schuster, als Spieler Europameister im Jahr 1980 und als Trainer 2008 spanischer Meister mit Real Madrid, war von Klaus Allofs noch am Donnerstag (20.12.2012) öffentlich als Kandidat bestätigt worden. Allofs sprach aber auch von "anderen Anwärtern" auf die in Wolfsburg gesuchte Trainer-Dauerlösung. Angeblich scheiterten die Verhandlungen an den Bedingungen, die Schuster zuletzt gestellt hatte.