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Heftiger Taifun trifft auf Japan

21. September 2011

Nach nicht einmal drei Wochen wird Japan erneut von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht. Der Taifun "Roke" ist auf die japanische Küste getroffen und hat bislang mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen.

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Verwüstungen nach dem Taifun in Nagoya (Foto: dapd)
In Nagoya hinterließ der Sturm schwere VerwüstungenBild: dapd
Überschwemmung nach dem Sturm, Rettungskräfte helfen Einwohnern in Nagoya (Foto: dapd)
Einwohner von Nagoya mussten mit Schlauchbooten aus ihren Häusern geholt werdenBild: dapd

Der von den Behörden als "äußerst heftig" eingestufte Taifun traf am frühen Mittwochnachmittag (21.09.2011, Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 Stundenkilometern bei der Stadt Hamamatsu, rund 250 Kilometer südwestlich von Tokio, auf Land. Zuvor hatten die Behörden mehr als eine Million Menschen aufgefordert, sich vor dem Taifun in Sicherheit zu bringen. "Roke" bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Stunde in nordöstliche Richtung. Der Taifun hat in seinem Zentrum Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 Kilometern pro Stunde.

Die Meteorologische Behörde warnte die Bevölkerung der größten Hauptinsel Honshu vor Überschwemmungen, starken Regenfällen, Sturmböen sowie Erdrutschen und rief zu "höchster Wachsamkeit" auf. Mit starkem Regen und Sturmböen erfasste "Roke" auch die Hauptstadt Tokio. Zehntausende Pendler sitzen auf Bahnhöfen fest. Der Zugverkehr wurde eingestellt.

Taifun steuert auf Fukushima zu

Heftige Welle an der Küste am Hafen von Udono (Foto: dapd)
Sturmwellen treffen auf den Hafen von UdonoBild: dapd

"Roke" sollte auch die Region Tohoku erreichen, die am 11. März durch ein schweres Erdbeben und einen darauffolgenden Tsunami verwüstet worden war. Der Sturm soll von Zentraljapan mit hoher Geschwindigkeit weiter nach Nordosten in Richtung des Atomkraftwerks von Fukushima ziehen, hatte der japanische Wetterdienst am Dienstag mitgeteilt. Ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco erklärte, sämtliche Arbeiten an der Anlage seien unterbrochen worden. Eine Gefahr für die Kühlsysteme bestehe aber trotz der Wucht des Sturms nicht.

Der größte japanische Autokonzern Toyota unterbrach vorsorglich die Produktion in elf seiner 15 Werke im Land. Mehr als 200 Inlandsflüge und einige Bahnverbindungen wurden gestrichen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Schon im Vorfeld des Taifuns gingen in Japan heftige Regenfälle nieder, Wohngebiete und Straßen wurden überschwemmt. Fernsehbilder zeigten Menschen, die knietief im Wasser standen. Der Zugverkehr kam teilweise zum Erliegen, Autobahnen mussten gesperrt werden. Bereits Anfang des Monats hatte ein anderer Taifun den Westen Japans heimgesucht. Es gab mehr als 100 Tote und Vermisste.

Autorin: Naima El Moussaoui (mit dpa, afp, dapd)

Redaktion: Julia Elvers-Guyot, Susanne Eickenfonder