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Erfolgreiche Gäste

28. August 2010

Neun Tore in einem Spiel: Leverkusen verlor 3:6 gegen Mönchengladbach. Und auch beim 1:3 der Stuttgarter gegen Dortmund verlor die Heimmannschaft. Es war der Spieltag der Gästeteams.

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Gladbachs Mohamadou Idrissou bejubelt sein Tor in Leverkusen
Gladbachs Mohamadou Idrissou bejubelt sein Tor in LeverkusenBild: AP

Das hat es in der Geschichte der Fußball-Bundesliga noch nie gegeben: Sieben der neun Partien des zweiten Spieltags endeten mit Erfolgen der Gastmannschaften. Und dabei trafen sie auch so häufig wie niemals zuvor: 23 von 39 Toren gingen auf das Konto der Auswärtsteams. Besonders heftig von den Heimmannschaften erwischte es am Sonntag (20.08.2010) Bayer Leverkusen. Die Werkself ging gegen Borussia Mönchengladbach nach einer katastrophalen Abwehrleistung regelrecht unter. 3:6 (1:3) hieß es nach 90 unterhaltsamen Minuten. Es war die höchste Bundesliga-Heimniederlage der Leverkusener seit 26 Jahren. Dem 19 Jahre alten Patrick Herrmann gelang ein Doppelpack (20. und 44. Minute) für die starken Gladbacher. Michael Ballack, der von Bundestrainer Joachim Löw wegen mangelnder Fitness nicht für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele in Belgien (03.09.2010) und gegen Aserbaidschan (07.09.2010) nominiert worden war, blieb weitgehend blass und wurde nach gut einer Stunde ausgewechselt.

Juan Arango erzielt per Freistoß das vierte Tor für Mönchengladbach in Leverkusen. Foto: AP
Juan Arango erzielt per Freistoß das vierte Tor für Mönchengladbach in LeverkusenBild: AP

"Das haben wir nicht in den kühnsten Träumen erwartet", freute sich Gladbachs Trainer Michael Frontzeck nach dem Abpfiff. "Das war für unsere Verhältnisse ein perfektes Auswärtsspiel. Wir haben zwei Wochen Zeit, jetzt wird gefeiert."

Nicht viel besser als den Leverkusenern erging es im zweiten Sonntagsspiel dem VfB Stuttgart. Die Schwaben verloren gegen Borussia Dortmund mit 1:3 (0:3) und kassierten damit die zweite Niederlage im zweiten Spiel. Die Dortmunder machten bereits in der ersten Halbzeit alles klar. "Das war richtig frech, das war geiler Fußball", schwärmte BVB-Trainer Jürgen Klopp über die Leistung seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten.

Schalke mit Fehlstart

Mirko Slomka (Foto: dpa)
Glücklicher Rückkehrer SlomkaBild: picture alliance / dpa

Auch Vizemeister Schalke 04 hatte sich am Samstag vom Gästeteam überraschen lassen. Die Königsblauen verloren gegen Hannover 96 mit 1:2 (0:1) und verpatzten damit nach dem 0:2 vor einer Woche beim Hamburger SV auch die Heimpremiere gründlich. "Die Niederlage gegen Hamburg war zu verkraften", sagte Schalkes Trainer Felix Magath. "Schwieriger ist es, eine Niederlage gegen Hannover zu verarbeiten. Das sind drei Punkte, die uns in der nächsten Zeit fehlen werden." Mirko Slomka durfte sich dagegen über eine gelungene Rückkehr nach Schalke freuen. Der Trainer von Hannover 96 hatte früher auf der Schalker Bank gesessen. "Jeder, der einmal hier auf Schalke gearbeitet hat, hat positive Gefühle, wenn er zurückkommt", sagte Slomka.

Verrückte Welt in Wolfsburg

Jubel Diego (Foto: AP)
Diego trifft, Wolfsburg verliertBild: AP

Wie Schalke steht auch der VfL Wolfsburg nach zwei Spieltagen ohne Punkte da. Die Wolfsburger verloren daheim 3:4 (3:1) gegen den FSV Mainz 05. Dabei sah zunächst alles nach einem Erfolg der "Wölfe" aus. Bundesliga-Rückkehrer Diego, den der VfL unter der Woche für 15 Millionen Euro von Juventus Turin geholt hatte, kurbelte das Spiel der Wolfsburger an und erzielte auch einen Treffer. Nach einer halben Stunde stand es 3:0 für Wolfsburg. Am Ende aber jubelten die Mainzer. Ihnen gelang das Kunststück, die Partie noch zu drehen. "Ich ziehe den Hut vor der Mentalität der Truppe", lobte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel sein Team. "Das ist außergewöhnlich."

Hoffenheim nach schwachem Spiel vorne

Spielszene St. Pauli - Hoffenheim (Foto: AP)
Wenig Klasse, viel KampfBild: AP

Nach dem Tabellenstand des 1. Spieltags war die Partie des FC St. Pauli gegen die TSG 1899 Hoffenheim das Duell des Zweiten gegen den Ersten. Ein Spitzenspiel entwickelte sich zwischen den beiden Teams aber nicht. Hoffenheim hatte die besseren Chancen, St. Pauli machte dieses Manko mit hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz wett. Bis zur 87. Minute, als den Gästen der entscheidende Treffer zum 1:0 (0:0) gelang. Durch den Sieg schob sich Hoffenheim punkt- und torgleich mit dem 1. FC Kaiserslautern an die Spitze der Tabelle. "Wir waren heute nicht das eine Tor besser, wir waren die glücklichere Mannschaft", sagte Hoffenheims Torhüter Tom Starke. "Aber wir nehmen die drei Punkte gerne mit."

Bremen feiert Arnautovic

Marko Arnautovic beim Torschuss (Foto: AP)
Arnautovic traf doppeltBild: AP

Werder Bremen bleibt unberechenbar. Mit 1:4 hatten die Bremer das Auftaktmatch in Hoffenheim verloren, nun siegten sie mit 4:2 (2:1) gegen den 1. FC Köln. Spieler des Tages war der Österreicher Marko Arnautovic, dem zwei Treffer für Bremen gelangen. Die Kölner, mit großen Hoffnungen gestartet, finden sich wieder einmal bereits zu Beginn der Saison im Tabellenkeller wieder.

Der 1. FC Nürnberg verlor gegen den SC Freiburg mit 1:2 (1:1). Trotz des Gewinns dreier Punkte war Freiburgs Trainer Robin Dutt nicht zufrieden. "Nürnberg ist eine Mannschaft, die wir als direkten Konkurrenten ansehen", brummte er. "Dafür hatten wir zu wenig Ballbesitz. Das kann nicht unser Anspruch von Fußball sein, auch wenn wir gewinnen."

Hamburg marschiert, Bayern verliert

Hervorragend ist der Hamburger SV in die Saison gestartet. Mit 3:1 (0:1) setzten sich die Hamburger bei Eintracht Frankfurt durch und haben bereits sechs Punkte auf dem Konto. Damit konnte der Hamburger SV als einzige Spitzenmannschaft die Vorlage des FC Bayern München nutzen, der am Freitag (27.08.2010) überraschend mit 0:2 (0:2) bei Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern verlor. Dabei waren die Bayern die überlegene Mannschaft und hatten zahlreiche gute Tormöglichkeiten. "Ich kann nicht sagen, dass wir schlecht in die Saison gestartet sind", sagte Bayerns Trainer Louis van Gaal. "Wir haben ziemlich gut gespielt, nur der gute letzte Pass fehlte."

Autor: Stefan Nestler/Andreas Ziemons
Redaktion: Calle Kops