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Her mit den Studenten

5. Dezember 2012

In Deutschland gibt es rund 2,5 Millionen Hochschüler und damit so viele wie nie zuvor. Auch viele ausländische Abiturienten träumen von einem Studium in "good old Germany".

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Studenten im Hörsaal (Foto: dapd)
Bild: dapd

Studieren in Deutschland oder im Ausland? Für Hunderttausende Abiturienten stellt sich diese Frage erst einmal nicht - sie bleiben in ihrer Heimat. So stieg die Zahl der Studienanfänger von 2001 bis 2011 um die Hälfte auf 518.500. Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, sprach vor Journalisten in Berlin von einem Rekordwert.

Er führte hierfür mehrere Gründe an, darunter den allgemeinen Trend zur Höherqualifizierung. "Immer mehr Eltern entscheiden sich für ein Gymnasium als weiterführende Schule für ihre Kinder", sagte Egeler. Außerdem erwarben nach seinen Worten mehr junge Menschen an einer anderen allgemeinbildenden oder beruflichen Schule eine Hochschulzugangsberechtigung. Egeler verwies auch auf die doppelten Abiturjahrgänge, die sich aus der Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre ergeben - etwa in Bayern und Niedersachsen.

Die Zahl der Hochschüler insgesamt erreichte mit 2,5 Millionen zum Wintersemester 2012/13 ebenfalls einen neuen Höchststand in Deutschland. Überfüllte Hörsäle (Artikelbild) sind insbesondere in Großstädten wie Köln, Frankfurt am Main, Berlin und München keine Seltenheit.

Überfüllte Universitäten

Bachelor oder Master

Studienanfänger entscheiden sich laut der Statistik-Behörde immer öfter für Bachelor- und Masterstudiengänge. 2011 belegten 77 Prozent der erstmals Eingeschriebenen einen dieser neuen Studiengänge. Nur zehn Prozent strebten noch einen "traditionellen" Abschluss an, erklärte Egeler.

Chinesen, Russen, Österreicher...

Unter den ausländischen Hochschülern in Deutschland stellen die Chinesen die größte Gruppe. 24.000 der knapp 193.000 ausländischen Studenten 2011 kamen aus der Volksrepublik. Als einen Grund für diesen vergleichsweise hohen Anteil nannten die Statistiker die zahlreichen Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Universitäten.

Auf den Rängen folgen Russland mit 10.000 und Österreich mit 8000 Studierenden. Auch bei den Studenten aus Großbritannien sind - wegen der hohen Hochschulgebühren in ihrer Heimat - deutsche Universitäten sehr gefragt.

650 englischsprachige Masterkurse

Schließlich haben die deutschen Unis nach Erkenntnissen der Studienplattform StudyPortals in den letzten zwei Jahren den größten Anstieg an englischsprachigen Masterkursen in ganz Europa verzeichnet. Inzwischen gibt es etwa 650.

Unter der englischsprachigen Jugend sind besonders Studiengänge mit technischen und naturwissenschaftlichen Fächern in der Bundesrepublik begehrt. Angehende Ingenieure können mittlerweile unter rund 200 englischsprachigen Studiengängen wählen.

Die Statistiker wiesen zugleich darauf hin, dass es auch immer mehr deutsche Studenten ins Ausland verschlägt. Während 2001 lediglich 53.300 junge Menschen ihre Heimat verließen, waren es 2010 schon 126.000. Neuere Zahlen liegen der Behörde noch nicht vor. Am beliebtesten bei deutschen Hochschülern sind die Universitäten in Österreich, gefolgt von denen in den Niederlanden, Großbritannien und der Schweiz.

se/wl (dpa, KNA, dapd, afp, rtr)