1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gefräßige Raupe verbreitet sich rasant in Afrika

24. November 2017

Vor zwei Jahren trat die gefräßige Raupe erstmals im südlichen Afrika auf. Sie hat sich seitdem in 38 Ländern des Kontinents verbreitet. Die Welternährungsorganisation warnt vor schwerwiegenden Ernteausfällen.

https://p.dw.com/p/2oAyy
BG Heerwurm - Larva
Bild: Natalie Hummel/Louisiana State University AgCenter/Bugwood.org

Der Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) wird in diesem und den kommenden Jahren in Afrika schwere Ernteverluste beim Mais verursachen. Das sagte Jean-Baptiste Bahama, ein Sprecher der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in der Äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gegenüber der Deutschen Presseagentur. Die Raupe befällt vor allem Mais, das wichtigste Grundnahrungsmittel in Afrika.

Der Herbst-Heerwurm stammt eigentlich aus den tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas. 2016 trat er erstmals in Nigeria auf. Seitdem hat er sich in 38 afrikanischen Ländern verbreitet. Selbst auf den Kap Verden, einer Inselgruppe im Atlantik vor Westafrika, wurde die Raupe schon entdeckt - im Juli diesen Jahres.

Südlich der Sahara erwartet die FAO in den kommenden Jahren Ernteausfälle in Milliardenhöhe. "Das Ausmaß des Schadens in den Ländern, in denen die meisten Bauern Kleinbauern sind und wenig Zugang zu Bekämpfungsmaßnahmen haben, ist eine große Sorge", sagte Bahama.

Die Hälfte der Ernte könnte vernichtet werden

Pro Jahr könnten die Raupen zwischen acht und 21 Millionen Tonnen der Ernte vernichten, schätzt die FAO. Üblicherweise liegt die bei 39 Millionen Tonnen Mais. Finanziell würde sich das auf Verluste zwischen 2,5 und 6,2 Milliarden Dollar pro Jahr für die Bauern summieren, sagte der Experte.

Der Herbst-Heerwurm frisst sich rasch satt und verwandelt sich in einen Falter. Dieser kann in einer Nacht bis zu 100 Kilometer weit fliegen. Das Weibchen kann Hunderte Eier auf einmal legen. "Das Zerstörungspotenzial ist gewaltig," sagte Alessio Colussi von der FAO in Kenia.

Das größte Risiko besteht darin, dass Schwärme der Falter junge Maisanpflanzungen angreifen. Diese werden dann vollständig vernichtet. Neben Mais, kann die Raupe sich auch von 80 weiteren Pflanzenarten ernähren, darunter Reis, Tomaten, Soja, Spinat, Baumwolle, Weizen, Zuckerrohr, Sorghum und Hirse.

dpa, Lusa (fs/cc)