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Wieder weniger Arbeitlose

29. September 2017

Wieder ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken und dieses Mal noch stärker als erwartet. Der anhaltende Aufschwung der deutschen Wirtschaft lässt die Zahl der Arbeitslosen auf den tiefsten Stand seit Juni 1991 sinken.

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Symbolbild Arbeitslosigkeit
Bild: picture alliance/dpa/H. Schmidt

Die Arbeitslosenquote ging im September auf 5,5 Prozent zurück, im Vormonat lag sie bei 5,7 Prozent. Im Zuge der einsetzenden Herbstbelebung habe die Arbeitslosigkeit sogar deutlicher als üblich abgenommen, hieß es bei der Bundesagentur für Arbeit (BA). Gegenüber August sank die Zahl der Erwerbslosen um 96.000, wie die Bundesagentur mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Jobsucher um 159.000 zurück. "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter sehr positiv", sagte BA-Chef Detlef Scheele am Freitag in Nürnberg.

Die sinkende Arbeitslosenzahl hat hauptsächlich saisonale Gründe: Nach Ende der Werksferien stellen Unternehmen im Herbst wieder verstärkt Mitarbeiter ein. Auch finden viele junge Leute einen Job, die nach Ende ihrer Ausbildung nicht übernommen worden waren und sich deshalb zum Sommerbeginn arbeitslos gemeldet hatten.

Volle Kassen

Gleichzeitig wächst die Beschäftigung weiter und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern steigt kräftig, stellte die Arbeitsagentur fest. Zuletzt waren 773.000 offene Stellen bei der BA gemeldet - 86.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland lag nach Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes im August alles in allem bei 44,50 Millionen.

Wegen der sinkenden Zahl der Menschen ohne Job, so Ökonomen, sei die Arbeitslosigkeit in Deutschland überversichert: Wenn in diesem Jahr die Arbeitslosenquote sich auf 5,7 Prozent einpendelt, so heißt es im gestern veröffentlichten Herbstgutachten wichtiger Wirtschaftsforschungsinstitute, und sie 2019 bei 5,2 Prozent liegen werde, dann sei viel zu viel Geld in den Kassen der Versicherung. Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet damit, dass die Rücklagen der Versicherung im kommenden Jahr bei 20 Milliarden Euro liegen werden. Er schlägt deshalb vor, den Beitragssatz um 0,3 Prozentpunkte zu senken. "Das würde die Versicherung voll funktionsfähig halten."

ar/dk (rtr, dpa)