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Die "Wenigstens"-Liga!

Andreas Sten-Ziemons5. März 2013

Der FC Bayern hat sich für diese Saison hohe Ziele gesteckt und ist auf dem besten Wege, sie auch zu erreichen. Warum aber stapeln alle anderen Clubs so tief, wundert sich DW-Sportreporter Andreas Sten-Ziemons.

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Themenbild Kolumne Flügelzange (DW-Grafik: Peter Steinmetz)
Bild: DW

Eines ist in der Bundesliga schon mal sicher: Deutscher Meister wird der FC Bayern München. Zumindest dann, wenn sich nicht innerhalb der nächsten Monate der bayerische Boden auftut und den FCB mitsamt der Säbener Straße verschluckt. Die Bayern dominieren die Liga wie selten zuvor. Und warum? Weil man sich in München im vergangenen Sommer nach der zweiten verpassten Meisterschaft, der 2:5-Schlappe im DFB-Pokal gegen den BVB und der bitteren Niederlage im Champions-League-Finale vor heimischem Publikum gesagt hat: Das soll uns nie wieder passieren! Wenn im kommenden Jahr einer die Titel holt, dann wir! Gesagt, getan.

Dagegen überbietet man sich im Feld der restlichen 17 Bundesligisten dabei, lediglich Minimalziele zu formulieren. Während Borussia Dortmund sich wenigstens direkt für die Champions League qualifizieren möchte, ist für Bayer Leverkusen wenigstens Rang drei das Ziel.

Dahinter folgen gefühlte 19 Clubs, die in der nächsten Saison wenigstens in der Europa League spielen möchten. Dabei ist es den Vereinen übrigens egal, ob man dieses Minimalziel über die Liga oder den Pokal schafft. Zumindest für den VfB Stuttgart, den SC Freiburg und den VfL Wolfsburg könnte diese Variante aktuell werden. Allerdings müssen die Wolfsburger dafür auch tatsächlich Pokalsieger werden und im Halbfinale zunächst den FC Bayern schlagen. Glücklicher sind die Kollegen aus Stuttgart und Freiburg, denn denen könnte es reichen, wenn sie wenigstens gegen Bayern München ins Finale kommen. Da die Münchener ohnehin in der Champions League antreten werden, wäre für den möglichen Verlierer des Pokal-Endspiels ein Startplatz in der Europa League reserviert.

Forschere Töne aus Fürth

Und auch in den unteren Regionen der Liga setzt sich das Bild fort. Während Werder Bremen mittlerweile an einem Punkt angekommen sein müsste, wo man wenigstens nicht absteigen möchte, hört man aus Hoffenheim immer wieder den Satz, man wolle sich wenigstens noch in die Relegation retten.

Deutschlandweite Tiefstapelei. Setzt sich denn keiner mehr ambitionierte Ziele? Doch: Ausgerechnet vom abgeschlagenen Tabellenletzten Greuther Fürth, der bislang noch nicht in der Lage war, seine Bundesligatauglichkeit nachzuweisen, kommen etwas forschere Töne. Dabei haben die Fürther schon sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, vom Abstand auf den rettenden Rang 15 ganz zu schweigen. Dennoch sagt Interimscoach Ludwig Preis im Hinblick auf das kommende Wochenende und die Partie gegen den Vorletzten Hoffenheim: "Das ist ein absolutes Endspiel. So lange es noch möglich ist, muss man an den Klassenerhalt glauben!"

Na, Gott sei Dank! Wenigstens einer…