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Enges Rennen in Hessen

22. September 2013

In Hessen stimmen die Wähler neben dem Bundestag auch über einen neuen Landtag ab. Ähnlich wie auf Bundesebene wird auch in Wiesbaden mit einem äußerst engen Rennen gerechnet.

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Ein Mann an einer Plakatwand mit den Wahlplakaten der verschiedenen Parteien vorbei (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) setzt auf eine Fortsetzung seiner Landesregierung aus CDU und FDP. Sein SPD-Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel will mit den Grünen ein Regierungsbündnis bilden. Die letzten Umfragen vor Öffnung der Wahllokale sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Regierungslager aus CDU und FDP einerseits sowie SPD und Grünen andererseits voraus.

Für Spannung sorgen die Linken, denn laut Umfragen, ist völlig offen, ob sie wieder den Sprung in den Wiesbadener Landtag schaffen. Falls es dazu kommt, drohen die sprichwörtlichen "hessischen Verhältnisse", nämlich unklare Konstellationen. Die jetzt gemeinsam mit der CDU regierende FDP muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Merkel und Bouffier winken mit erhobenen Armen (Foto: Getty Images)
Setzt auf die Popularität der Kanzlerin: Regierungschef BouffierBild: Thomas Lohnes/Getty Images

Wenig Chancen auf einen Einzug ins Parlament werden der Euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD) eingeräumt, die erstmals in Hessen antritt. Stärkste Kraft dürfte erneut die CDU werden. Sollten sich nach der Wahl unklare Mehrheitsverhältnisse bilden, könnte es bei der Koalitionssuche zu einer monatelangen Hängepartie kommen.

SPD-Chef Schäfer-Gümbel schließt formal keine Koalition aus, sieht aber zugleich keine Basis für ein Bündnis mit Union oder Linkspartei. Nach anfangs missverständlichen Aussagen schloss Ministerpräsident Bouffier eine gemeinsame Regierung mit der AfD zuletzt definitiv aus.

Alle Parteien hatten noch am Tag vor der Wahl um Stimmen gekämpft. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück rief Schäfer-Gümbel zu einem Wechsel in Bund und Land auf. Nach 15 Jahren CDU-Herrschaft in Wiesbaden sei die Zeit für den Wechsel gekommen.

Steinbrück (R) und Schäfer Gümbel (Foto: AFP/Getty Images)
Gemeinsamer EndspurtBild: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Regierungschef Bouffier, der das Amt 2010 von Roland Koch übernommen hatte, tourte nochmals durch das Land. In dem eher müden Wahlkampf setzte er vor allem auf die Popularität von Unions-Kanzlerin Angela Merkel und auf die gute wirtschaftliche Lage in Hessen.

Bei der Landtagswahl vor vier Jahren war die CDU auf 37,2 Prozent und die FDP auf 16,2 Prozent gekommen. Die SPD stürzte damals auf einen historischen Tiefstand von 23,7 Prozent ab. Die Grünen erreichten 13,7 Prozent. Die Linkspartei zog mit 5,4 Prozent knapp in den Landtag ein.

Enges Rennen in Hessen