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Gesellschaft

Zahl vermisster Flüchtlingskinder steigt

4. Juli 2017

Unbegleitete Kinder auf der Flucht nach Europa gehen immer wieder verloren. Das Deutsche Kinderhilfswerk findet dies untragbar und fordert Maßnahmen.

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Griechenland Athen Zentrum für unbegleitete Flüchtlingskinder
Bild: picture-alliance/AP Photo/T. Stavrakis

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat ein zentrales europäisches Erfassungssystem zum Schutz von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gefordert. Die Zahl der vermissten Flüchtlingskinder bis 13 Jahren sei weiterhin alarmierend hoch, erklärte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes in Berlin. Derzeit seien 945 Kinder bis 13 Jahre und 5502 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren im Informationssystem der Polizei als vermisst eingetragen, hieß es unter Berufung auf Angaben des Bundeskriminalamtes.

Kinder bei Kriminellen willkommen

"Während die Zahl der vermissten geflüchteten Jugendlichen weiter zurückgeht, ist die Zahl der vermissten Flüchtlingskinder bis 13 Jahre in den vergangenen Monaten weiter leicht angewachsen", sagte Hofmann. Nach diesen Kindern müsse intensiv gesucht werden. Es bestehe eine große Gefahr, dass sie Kriminellen in die Hände fielen. Geflüchtete unbegleitete Kinder hätten häufig keine Verwandten vor Ort.

Hofmann sprach sich für eine bessere Zusammenarbeit von Polizei- und Bundesbehörden mit Suchdiensten wie dem des Deutschen Roten Kreuzes und den Jugendhilfeträgern vor Ort aus. An erster Stelle stünden aber die Polizeibehörden in der Pflicht. Sie müssten jedem vermissten Kind größtmögliche Aufmerksamkeit widmen, egal ob es aus Deutschland oder einem anderen Land komme.

Das Problem verschwundener geflüchteter Kinder und Jugendlicher ist lange bekannt. Von Seiten der Behörden wird stets darauf hingewiesen, dass in einigen Fällen Mehrfachregistrierungen die Ursache sein könnten oder dass die unbegleiteten Flüchtlinge zum Beispiel versucht haben könnten, zu Verwandten in andere europäische Länder weiterzuziehen. 

as/pab (afp, kna, epd)