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Qual und Qualifikation

9. September 2007

Jammer in Italien, Ärger in Spanien, Zittern in Portugal, Blamage der Türkei und Erleichterung auf der Insel: Der EM-Qualifikationsspieltag im Überblick.

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Das war nix: Cristiano Ronaldo ist verzweifeltBild: AP

Spanien mault

Spanien kam beim 1:1 in Island nur knapp an einer Blamage vorbei. Danach entlud sich der Frust der 70 Minuten in Unterzahl spielenden Iberer am deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark, der Xabi Alonso in der 20. Minute wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt hatte. "Stark brachte Spanien an den Rand des K.o.", titelte das Sportblatt "Marca" und bezeichnete den Bundesliga-Referee aus Ergolding als "Heimschiedsrichter". Torjäger David Villa, dem ein Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt wurde, stellte fest: "Der Schiedsrichter hat es nicht gut mit uns gemeint." Erst vier Minuten vor Schluss bewahrte der eingewechselte Andres Iniesta die Spanier mit seinem Ausgleichstor vor einer Niederlage. Emil Hallfredsson (40.) hatte den Gastgeber in Führung geköpft. Mit 16 Zählern liegt Spanien in der Gruppe F punktgleich mit Nordirland (0:1 in Lettland) auf Rang zwei hinter Schweden (19), die sich von Dänemark torlos trennten. "Es sieht gut aus für uns. Wir werden die Endrunde erreichen", meinte Schwedens Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic.

Marco Materazzi mit I love Paris - T-Shirt
Neue Liebe: Marco MaterazziBild: AP

Englands neuer Mut

In England herrscht nach dem glatten 3:0 gegen Israel wieder Zuversicht. "Wir sind wieder im Geschäft. Englands EM-Chancen haben einen massiven Auftrieb erhalten", titelte das Boulevardblatt "The Sun". Shaun Wright-Phillips (20.), Michael Owen (49.) und Micah Richards (66.) krönten mit ihren Toren den starken Auftritt der ohne ihre verletzten Stars Wayne Rooney, David Beckham und Frank Lampard angetretenen Engländer. Die haben nun 17 Punkte auf ihrem Konto und liegen als Dritter der Gruppe E in Reichweite zu Russland (18/3:0 gegen Mazedonien) und Spitzenreiter Kroatien (20/2:0 gegen Estland). "Es war unheimlich wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Das war unser Ziel. Die gute Leistung war das i-Tüpfelchen", lobte Teamchef Steve McClaren. "Wir können das jetzt genießen und 24 Stunden feiern. Ab Montag bereiten wir uns auf Russland vor. Ich bin mir sicher, die Russen werden sich das Video unseres Spiels anschauen und nach dieser Vorstellung nicht gerne nach Wembley kommen", meinte McClaren in Anspielung auf den nächsten Gegner am kommenden Mittwoch.

Italien jammert

Von einer Aufbruchstimmung ist im Land des Weltmeisters derzeit nichts zu spüren. "Kleines Italien. Was für ein hässliches Spektakel", schrieb die "La Repubblica". Und die "La Gazzetta dello Sport" forderte: "Italien: Da muss mehr kommen." Hinter Tabellenführer Frankreich (19) und Schottland (18) belegt die "Squadra Azzurra" mit 17 Punkten in der Gruppe B derzeit nur Rang drei. Dahinter folgt die Ukraine (13), die ein Spiel weniger absolviert hat und die Italiener am Mittwoch zum direkten Duell empfängt.

Fußball, EM-Qualifikation, Schweden - Dänemark
Umkämpft: Schweden gegen DänemarkBild: AP

Die mit viel Theaterdonner angekündigte WM-Revanche gegen die "Equipe Tricolore" entpuppte sich vor 83:000 Zuschauern in Mailand als Langweiler. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen, so dass Torraumszenen Mangelware blieben. "Wir waren zu ängstlich. Uns hat der Wille zum Sieg gefehlt", kritisierte Italiens Kapitän Fabio Cannavaro. Trotz der prekären Tabellensituation gab sich Trainer Roberto Donadoni optimistisch. "Das Rennen ist offen. Ich bin momentan nicht beunruhigt, vielleicht bin ich es in zwei Monaten", sagte der umstrittene Coach.

Das große Zittern

Das große Zittern hat in Portugal nach dem 2:2 gegen Polen eingesetzt. Bundesliga-Profi Jacek Krzynowek vom VfL Wolfsburg verdarb dem Vize-Europameister mit dem späten Ausgleich in der 88. Minute die Siegesfeier. Maniche (50.) und Cristiano Ronaldo (73.) hatten zuvor den Rückstand durch Mariusz Lewandowski (44.) in eine 2:1-Führung für die Hausherren umgewandelt. Mit 16 Punkten rangiert Portugal in der Gruppe A hinter Polen (20) und Finnland (18/0:0 in Serbien).

In der deutschen Gruppe D verschaffte sich Tschechien mit einem 3:0 in San Marino hinter der souveränen DFB-Auswahl (22) etwas Luft im Kampf um die zweite EM-Fahrkarte. Mit 17 Zählern liegen die Tschechen klar vor Irland (14), das beim 2:2 in der Slowakei (10) in letzter Sekunde den Ausgleich kassierte. Mit zwei Toren (5./60. Minute) führte Miroslav Klose das Team von Joachim Löw am Samstagabend in Cardiff zu einem hochverdienten 2:0 (1:0)-Sieg gegen Wales, mit dem die deutsche Elf in der Qualifikationsgruppe D ihren souveränen Fünf-Punkte-Vorsprung vor Tschechien behauptete.

Klarheit herrscht auch in der Gruppe G, wo Rumänien (20) seine Tabellenführung mit einem 3:1 in Weißrussland vor den Niederlanden (17) behauptete. Die "Oranjes" bezwangen Bulgarien (15) durch Tore von Wesley Sneijder (22.) und Ruud van Nistelrooy (58.) mit 2:0.

Blamage für die Türkei

In der Gruppe C gab es eine Blamge für die Türkei (14), die in Malta zwei Mal zurücklag und nicht über ein 2:2 hinauskam und hinter Norwegen (16/1:0 in Moldawien) auf Rang drei zurückfiel. Spitzenreiter ist der am Wochenende spielfreie Europameister Griechenland (18), der am Mittwoch in Norwegen antreten muss.